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There is toilet paper … unterwegs in den USA

Restroom mit Aussicht - irgendwo in den Big Horn Mountains, Wyoming
Restroom mit Aussicht – irgendwo in den Big Horn Mountains, Wyoming

Der Titel ist angelehnt an ein  älteres Buch aus der Reihe der Traveler’s Tales ‚There’s No Toilet Paper . . . on the Road Less Traveled‘.

Wer viel in Deutschland, egal mit welchem Verkehrsmittel oder auch ohne, unterwegs ist, wird sicher schon (mindestens) einmal mit der oft verzweifelten Suche nach einem einigermaßen benutzbaren ’stillen Örtchen‘ konfrontiert worden sein. Viele Jahre im Außendienst haben mich zwar gelehrt rechtzeitig Parkplätze anzufahren (vor Staus ein absolutes Muss), abgestumpft gegen den Ekel hat es mich nie. Das Reinigen von Toilettenanlagen ist nicht der Deutschen liebste Beschäftigung, dafür braucht man andere, die aber wiederum will man hier gar nicht haben … aber stop, das ist wohl ein anderes Thema.

Auf meinen ersten USA-Reisen hatten wir uns angewöhnt gleich beim

Einfach aber zweckmäßig
Einfach aber zweckmäßig

ersten Einkauf auch Toilettenpapier mitzunehmen, denn weiß man doch, auf den meisten europäischen Campingplätzen gibt es keines, warum sollte es hier also anders sein.

Tatsächlich stellte sich heraus, dass das Reisen in den USA in Bezug auf die ‚Facilities‘, ‚Restrooms‘ oder wie auch immer man es nennen will, wesentlich besser ist als bei uns. Manchmal geht das sogar ziemlich ins Absurde. So stolperten wir bei der Anmeldestelle für eine Backcountry-Tour über eine Box, aus der man sich ‚Einmal‘-Toiletten-Beutel mitnehmen sollte. Wohlgemerkt, wir sprechen hier über eine Wanderung in einsame, menschenleere Wilderness.

Facilities USAWenn man mal von Städten absieht – da ist die Situation ein wenig anders, aber immer noch entspannter als bei uns – finden sich in den USA an eher unvermuteten Stellen Toilettenhäuschen. Das mag dann

Nicht so schick, aber mit 'toilet paper'
Nicht so schick, aber mit ‚toilet paper‘

oft nur, der Lage geschuldet, mangels Wasseranschluss, ein Plumpsklo sein, sauber sind sie meistens, und Klopapier findet sich immer. Ich habe mich mal in einem sehr abgelegenen State Park mit einem Ranger darüber unterhalten, der mir erklärte, dass die Sauberhaltung und Bestückung der Facilities auch zu seinen Aufgaben gehört.

In State oder National Parks, auf Campingplätzen oder Rastplätzen wird das Toilettenhäuschen als Infotainment-Center genutzt. Wichtige Meldungen zu Verhalten und Umwelt findet man im Zweifelsfall dort – das ein oder andere Wildlife auch :-).

Facilities USA Facilities USA

Facilities USA Facilities USA Facilities USA

Über moralische Hinweise stolpert man eher in Städten. Als ich das erste Mal auf das ‚Employees must wash hands …‘-Schild in einem Restaurant gestoßen bin, war ich irritiert – scheint mir das doch selbstverständlich zu sein und Angestellte, die zu faul sind sich die Hände zu waschen, würden es auch mit Schild nicht tun. Damals hatte ich noch keinen rechten Einblick in die amerikanische Denk- und Handlungsweise 😉

Facilities USA Facilities USA Facilities USA

Die eher raren Rastplätze auf den Interstates (nicht zu verwechseln mit den Food-Gas-Lodge-Exits, die unseren Autohöfen ähneln und bei denen man die Interstate verlassen muss) bieten nicht nur sehr saubere Toilettenanlagen und Getränkeautomaten, sondern hier findet man auch kostenloses Kartenmaterial vom jeweiligen Bundesstaat, die unvermeidlichen Couponhefte oder Prospekte zu Hotels, Campingplätzen, Restaurants usw. der näheren Umgebung.

Alles in allem habe ich beim Reisen durch die USA die Erfahrung gemacht, dass ich mir um die Suche nach Restrooms keine Sorgen machen muss, sie finden sich nahezu überall, auch dort, wo man sie nicht erwarten würde.

…ach ja, und ich kann mich nicht erinnern jemals für die Benutzung Geld habe zahlen zu müssen, auch nicht für die Deluxe-Variante!

Facilities USA

New England – farbige Vielfalt, traumhaftes Campen

Beim Aussuchen des Titels für diesen New England Artikel sind mir recht viele Attribute im Kopf herumgegangen. So könnte der Titel auch ‚New England – sechs Staaten, landschaftliche Vielfalt‘ heißen oder ‚New England – Wälder, Meer, bezaubernde Orte‘, aber da mir, wie bekannt, das Campen auf Reisen in den USA wichtig ist, bekommt es auch einen Platz in der ersten Reihe.

New EnglandMein letzter Besuch in New England liegt nun schon drei Jahre zurück und war, nach 1992, erst die zweite Reise im äußersten Nordosten der USA. Von der ersten Tour, meiner ersten USA-Reise überhaupt, damals inspiriert durch die Literatur John Irvings, wird es hier keine Fotos geben. Oh, es gibt Fotos, jede Menge, Dias, das war mein Reisefotografieformat, und wie habe ich die Spannung geliebt auf das Entwickeln der Bilder zu warten. Meine Dias zu digitalisieren habe ich bis heute leider nicht geschafft.

Aber ich habe meine Aufzeichnungen gefunden und festgestellt, dass ich vor 23 Jahren extrem schreibfaul war, nur die Strecken und Campingplätze, die habe ich damals auch schon notiert.

1992 haben wir uns volle vier Wochen in New England gegönnt und haben alle sechs Staaten besucht. Ausgangspunkt war beide Male New EnglandBoston, eine Stadt, die uns Europäern liegt. Ich mag an Boston, dass man alles gut zu Fuß erreichen kann, ich mag, dass die Stadt am Meer liegt und so New Englandluftig wirkt, ich mag auch, dass Downtown einen nicht erschlägt mit Wolkenkratzern, sondern sparsam mit ihnen umgeht, die netten kleinen Stadtviertel aus Backsteinhäusern, in denen ich mir auch vorstellen könnte zu leben und ich mag die vornehme Distanziertheit der Bostoner, die zurückhaltende Freundlichkeit.

New England

Neben dem Gelände der Harvard University in Cambridge (Boston) haben wir auch die Yale University in New Haven, Connecticut angeschaut. Dort hat mich vor allem die Bibliothek fasziniert, deren ‚Fenster‘ aus hauchdünnem Marmor bestehen und ein fantastisches warmes Licht erzeugen, das den Büchern nicht schadet. Ansonsten gilt in New Haven die Devise sich des nachts nicht alleine auf der Straße aufzuhalten, die Kriminalitätsrate soll recht hoch sein.

Gleich neben Connecticut liegt der kleinste Staat der USA, Rhode Island,  dessen schickes Küstenstädtchen Newport bekannt ist für seine ‚Cottages‚,  Sommerresidenzen der Vanderbilts und Co., gebaut gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Heute kann man eine Reihe dieser nicht nur architektonisch interessanten Mansions besichtigen. Auf dem Weg Richtung Norden sollte man auf jeden Fall einen Abstecher auf Cape Cod machen, das Sommerparadies der Bostoner und mit Provincetown einem wirklich netten Ort zum Bummeln und Entspannen.

New England
Bar Harbor

New England

So sehr ich diese kleinen Städtchen, die Häfen und Küstenabschnitte auch mag, meine New England Highlights liegen in Maine und New Hampshire, dort wo die Wälder bis an die Küste reichen, man (von der Zeit des Indian Summer einmal abgesehen) kaum auf Menschenansammlungen trifft, die Küste rauher und felsiger wird und die Berge traumhafte Ausblicke bieten.

Der gesamte Küstenabschnitt zwischen Boston und dem Acadia National Park ist gespickt mit Fischerorten, kleinen einsamen Stränden, wunderschönen Campingplätzen, Wäldern und Felsküste. Der Atlantik ist so weit nördlich zum Baden wohl immer recht kalt, was uns nie wirklich abgehalten hat trotzdem reinzuspringen.

New England

Familiäre Diner
Familiäre Diner
Hummerfallen - einmal Hummer essen gehört irgendwie zu New England
Hummerfallen – einmal Hummer essen gehört irgendwie zu New England
Nebel gehört auch dazu
Nebel gehört auch dazu

New EnglandJeder einzelne Campingplatz an dieser Küste war wunderschön, bot tolle Blicke aufs Meer, Sonnenuntergänge und lag inmitten schattiger Bäume. Ein Highlight war der (nicht ganz so preiswerte) Campingplatz im Acadia NP, wenn man das Glück hat einen der Plätze mit Meerblick zu ergattern.

New England
Besucher

New England New England New England New England

 

New England Lieblingsbier
New England Lieblingsbier

Will man den National Park und seine Umgebung ein bisschen erkunden, sollten drei Tage eingeplant werden. Es gibt schöne Wanderungen auf kleinere Berge, Bummel in Bar Harbor, einen tollen Strand und kleine Seen, die zum Baden einladen.

New EnglandNew EnglandNew England New England New England Ich gestehe, es fällt einem schwer danach das Meer hinter sich zu lassen und sich dem nördlichen Teil New Hampshires und Vermonts zu widmen. Stephen King Fans müssen auf dem Weg dorthin natürlich über Bangor fahren und versuchen einen Blick auf ihn zu erhaschen.

Eines meiner Highlights in New Hamshire (dessen Staatsmotto ‚Live free or die‘ einiges über seine Bewohner aussagt) war die Fahrt auf den höchsten Berg New Englands, den Mt. Washington (1917m). Unbedingt machen, die Fahrt führt durch verschiedene Vegetationszonen und oben pfeift, aufgrund seiner exponierten Lage, immer ein heftiger Wind. Man kann entweder mit dem Auto fahren (haben wir gemacht) oder mit der historischen, im 19. Jahrhundert erbauten Dampf-Zahnradbahn, ein Abenteuer für sich.

New EnglandVermont, der einzige der sechs Staaten ohne Meerzugang, lockt mit endlosen Wäldern, den berühmten ‚Covered Bridges‘, den Green Mountains, gutem Essen in kleinen familiären Diners (wie in den übrigen Staaten auch) und dem Lake Champlain, der eine Fähre zum Übersetzen nach New York State bietet.

Hat man noch ein wenig Zeit mitgebracht, könnte ein Abstecher in den Norden Maines zum Moosehead Lake in Erwägung gezogen werden, der einen tollen Campingplatz direkt am See mit eventuellem nächtlichen Reh- oder Elchbesuch inklusive bietet 😉 oder gar über die Grenze nach Kanada, um Montreal einen Besuch abzustatten.

Womit man in New England immer rechnen sollte ist ’schlechtes‘ Wetter, das heißt, es regnet öfter mal, es nebelt, es windet. Fürs New EnglandCampen bedeutet das entweder gutes Material dabei haben, einen warmen Schlafsack, denn außer in den Sommermonaten kann es nachts an den Gefrierpunkt gehen, oder gelegentliche Motel-Aufenthalte einplanen. Außerhalb der Hochsaison, im Falle New Englands ist das der Indian Summer im Herbst, sind die Preise moderat und man findet auch freie Zimmer.

New England New England

Grand Teton NP – Rainy days

Four years ago, in 2010, I went with my friend Charlotte on a four weeks travel along the Rocky Mountains. Starting in Denver, relaxing a few days at Maroon Lake near Aspen to get rid of the jet lag, going all the way up to Grand Teton and Yellowstone NP, further west to visit Devils Tower,  Badlands NP, Mt. Rushmore, Wind Cave NP, driving back to the Rockies to spent two days at Rocky Mountains NP, before we ended up in Denver again. Most of the time the weather was nice and sunny, but we also faced some rainy days, and in the altitudes of the Rocky Mountain area we had some frosty nights on the campground.

It’s just something you have to be prepared for, even in August you can have snow in the higher areas.

Grand TetonWe arrived at Grand Teton NP on a beautiful summer day, checked in at the nice campground, and were eager to see our first bisons in the wild. Oh my, we were not disappointed! First the bisons in the postcard-like setting in front of the Tetons, and later, just a few steps away from the campground, the bisons making their evening walk on the roadside.

Grand Teton Grand Teton

Later on the travel we’ve seen so many more bisons, but it never ceased to amaze us.

On the next morning we woke up to some rain drops on the tents, and during the following days it was a mix of rain, thunderstorms and Grand Tetonclouds. And no, you will not hear any complaints! Look at the photo gallery and then tell me the colours of nature are not breathtakingly beautiful! There is nothing to complain about having the chance to enjoy this spectacular landscape. And the other benefit, we had it all to ourselves, even the campground at Jackson Lake was nearly empty.

So yes, those rainy days are saved as precious travel memories!