Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins…

Es ist über 25 Jahre her, dass die Verfilmung des Buches von Milan Kundera ‚Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins‘ in die Kinos kam. Das war zu einer Zeit als ich mindestens einmal die Woche ins Kino ging. Und trotz des Konsums so vieler Filme ist mir dieser immer in Erinnerung geblieben. Er war prägend.

Ich habe ihn nie mehr wieder angeschaut. Ich konnte die unendlich schöne Traurigkeit nicht ertragen. Über all die Jahre war sie beim Gedanken an diesen Film immer präsent. Gerade läuft er auf arte. Ich habe schon wieder abgeschaltet und gedacht, dass ich das gerne mal aufschreiben möchte.

Dass einem ein Film nach so vielen Jahren immer noch nachgeht. Übrigens einer der wenigen Filme, die das Buch – für mich – bei Weitem übertreffen. Das Buch hat mich überhaupt nicht gepackt, der Film hallt nach.

Vielleicht liegt es an den Darstellern, eine unglaublich überzeugend sexy Lena Olin, die melancholische Juliette Binoche, die man einfach lieben muss, der charismatische Daniel Day-Lewis. Der Tomás, der es nicht sein lassen kann die Frauen zu lieben, aber für seine Teresa alles aufgibt. Wenn er sie nach einem schlechten Traum in den Schlaf wiegt mit den Worten ‚…wie ein Brummbär unter Brummbären in der Brummbärenhöhle…‘ man muss seiner Liebe erliegen. Die unglückliche Sabina, die auf ihre Art, beiden die Treue hält.

Vielleicht ist es die Geschichte mit ihren Details, der Bauer mit dem Schweinchen, als Trauzeuge bei der Hochzeit, die wohl ergreifenste Hunde-Sterbeszene der Filmgeschichte, der Hut der Sabina.

Vielleicht auch die Tragik des politischen Hintergrunds, die Freundschaft von Sabina, Tomás und Teresa, die Verluste und immer wieder die Treue, die Liebe, die Versöhnung, die unerträgliche Leichtigkeit des Lebens, das oft so schwer erscheint.

Ein ganz großer Film.