Im letzten Artikel habe ich ein wenig über Rügen und das Meer geplaudert, heute liegt der Fokus auf der Insel, dem Land.
Gemeinsam mit meinem Bruder waren wir zu unserem jährlichen Geschwisterurlaub eine Woche auf der Insel Rügen. Wir wollten uns einfach ein bisschen erholen, nicht so super viel unternehmen, sondern uns Zeit für Lesen, Ruhen, Wellness und Seele baumeln lassen nehmen. Deshalb haben wir von der Insel weniger gesehen, als man in einer Woche sehen könnte, aber im Nachhinein dann doch mehr als erwartet.
Ich war zwar vor einer gefühlten Ewigkeit schon mal auf Rügen, konnte mich aber nicht mehr richtig erinnern. Vergessen hatte ich, wieviel Wald dort ist. Und es ist hügelig. Es gibt Wandermöglichkeiten ohne Ende, sowohl auf tollen Küstenwegen als auch durch endlose Wälder. Wenn man nicht gerade in der ‚Wintersaison‘ unterwegs ist, bieten sich schöne Kombinationen von wandern und Schifffahrt an.
Aber gerade im Herbst sind die Farben in den Wäldern natürlich wunderschön. Und es gibt andere Möglichkeiten von A nach B zu gelangen, ohne das eigene Auto – so man eines dabei hat – zu bewegen.
Binz ist als Ausgangspunkt optimal geeignet. Zum einen kommt man gut mit dem Zug hierher, zum anderen ist die Lage direkt am Meer, aber dennoch zentral angebunden, ziemlich genial. Bus- und Zugverbindungen gibt es nahezu überall hin, ergänzt durch die Schiffstouren.
Ausflüge auf der Insel
Nicht nehmen lassen sollte man sich eine Fahrt mit dem ‚Rasenden Roland‘, da haben auch wir Großen noch unseren Spaß dran. Wir sind nur ein kleines Stück mitgefahren, weil wir auch noch ein wenig wandern wollten. Unser Ziel war das Jagdschloss Granitz, das schon aus der Ferne mit seinem knapp 40 Meter hohen Turm lockt.
Auf eine Besichtigung des Schlosses haben wir verzichtet, aber die atemberaubende Besteigung des Turms haben wir uns nicht entgehen lassen. Beim Blick von oben liegt einem die gesamte Insel zu Füßen. Und zurück nach Binz kann man sich dann mit dem Inselbähnchen fahren lassen.
Zum absoluten Muss gehört natürlich ein Besuch der Kreidefelsen. Da wir nicht zwingend in das Nationalparkzentrum wollten, haben wir uns den Blick auf die weltberühmten Felsen mit einer knapp einstündigen Wanderung erlaufen. Der Weg führt gut gehbar in leichtem Auf und Ab durch das natürliche Waldgebiet des relativ kleinen Nationalparks Jasmund. Vom Viktoriafelsen aus öffnet sich der Blick auf den Königsstuhl, den Star der Kreidefelsen.
Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit in einen Shuttlebus zu hüpfen, um zu Parkplatz oder Bushaltestelle zu kommen.
Wir haben diesen leider sehr trüben, nasskalten Tag noch mit einem Abstecher zum Kap Arkona ausklingen lassen. Auch hier sollte man sich ein bisschen mehr Zeit nehmen, um wenigstens ein Stück hoch über der Steilküste zu wandern. Unser Tag näherte sich da schon der Dämmerung, weswegen es bei einem Kurzbesuch mit Bimmelbähnchen blieb.
Neben den Spaziergängen in die kleine malerische Stadt Binz, am Strand entlang oder zur Seebrücke, wollten wir dann noch den relativ neu errichteten Baumwipfelpfad erleben. Der ist recht nett angelegt und sein Highlight ist der 40m hohe Aussichtsturm. Der ca. 1,2km lange Pfad ist komplett barrierefrei, was das Ersteigen des Turms zu einem entspannten Rundumgang macht.
Die Insel Rügen bietet jede Menge Raum für Aktivitäten, neben all dem, was man an Strand und Wasser so alles tun kann. Wirklich umsonst ist allerdings nichts, außer dem reinen Wandern in der Natur.
Ich werde ganz bestimmt mal wieder kommen, zum Wandern, zum Strand genießen, zum Erholen, zum Entdecken. Und gerne mal im Winter!