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Reise-Kuechen-Gadget

Nachdem die Kollegen vom O’Reilly Verlag einen Küchengadget-Blog-Aufruf gestartet haben, hab ich mich in meiner Küche mal umgeschaut, ob ich auch was würde beitragen können.

Tja, irgendwie bin ich wohl nicht so die ‚Küchenfrau‘, aber da mich die beste USA-Campingurlaubs-Reisepartnerin aller Zeiten aufgrund meines superpraktischen, handlichen Überlebens-Schweizer-Taschenmessers ‚MissGyver‘ getauft hat, sollte es hier doch zumindest eine Erwähnung finden. Jaaa, ihr Jungs da draußen, ihr werdet mich selten ohne mein liebstes ‚Gadget‘ antreffen!

OK, ich gestehe, zum Dosen öffnen wird es eher selten verwendet, das eigentliche Einsatzgebiet liegt hier…

Neeee Leute, nicht zum Ananas schneiden …

…womit wir ohne auch nur ansatzweise über eine geschickte Überleitung nachdenkend wieder in meiner Küche landen! Bei den …

Tassen.

Nein, es sind nicht übermäßig viele, aber doch mehr als ich jemals brauchen werde.

Nun sind wir uns wohl darüber einig, dass es nicht immer darum geht etwas ‚unbedingt zu brauchen‘.

Ich liebe es, von Reisen eine besondere Tasse mitzubringen. So hat es sich auf den Campingreisen in den USA zu einem geliebten Ritual entwickelt, am ersten Tag auf die Jagd nach einer Tasse zu gehen, aus der in den folgenden Wochen dann vom morgendlichen Tee, über Saft, Wasser, Kaffee bis hin zum abendlichen Wein alles getrunken wird.’Die Tasse‘ ist das meist gespülte Geschirrteil auf Reisen.

Der eigentliche Mehrwert des (meist einzigen) Souvenirs zeigt sich aber erst zu Hause. Natürlich ist die neu erworbene Tasse für Wochen der Favorit unter den Schätzen, und ebenso haben sich über die Jahre Alltime-Favoriten herauskristallisiert, aber niemals hat auch nur eine das Schicksal des völlig ignoriert werdens erleiden müssen!

Selbst an einem muffeligen Morgen ist es mir ein stilles Vergnügen aus dem Sortiment zu wählen und mich zumindest kurzzeitig an den jeweiligen Ort zu versetzen – ist mir heute wohl nach New York oder lieber Niagara Falls, steht Boston auf dem Programm oder Barcelona, Ampelmännchen aus Berlin oder gestehe ich mir ehrlich ‚I don’t do mornings‘ zu?

Nicht die schlechteste Art, den Tag zu beginnen, finde ich 🙂

Im Sommer kam noch ein ganz besonderes Stück zur Sammlung hinzu, und ich freue mich immer noch, wenn ich den Spruch von Heinrich Heine lese, den man mir zugedacht hat und der so wunderbar zu mir passt:

„In meinem Hirne rumort es und knackt, ich glaube da wird ein Koffer gepackt, und mein Verstand reist ab – o wehe – noch früher als ich selber gehe“ 🙂

In diesem Sinne, bis morgen dann!

Leseabenteuer USA

Mein Kindle und ich…

Ich lese seit ich lesen kann, also ca. die letzten 40 Jahre, Bücher. Viele Bücher. Ich kann mich nicht an eine Zeit entsinnen, auch nicht als junge Leserin, in der nicht irgendwo in meiner Nähe ein Buch herumlag oder mehrere. Als Jugendliche waren die Sommerferien und die vier Wochen Urlaub, die meine Familie immer gemacht hat, eine echte Herausforderung an die Buchorganisation in der örtlichen Stadtbücherei.

Inzwischen ist einiges an Jahren vergangen, mich hat es beruflich in die Buchbranche verschlagen – irgendwie nahe liegend – und in dieser hat sich wiederum in den letzten Jahren vieles verändert und Neues entwickelt.

Bis ich vor gut drei Monaten meine Außendiensttätigkeit beim O’Reilly Verlag aufgegeben habe, hatte ich mich zwar theoretisch und aus beruflichen Gründen mit dem Bereich eBooks und eReader beschäftigt, das Anwenden eines solchen für mich persönlich aber immer abgelehnt – vehement abgelehnt. Nein, so was will ich nicht, ich will ein Buch, Papier in den Händen halten, blättern, will, dass das Buch nach dem Lesen auch gelesen aussieht, es ins Regal stellen und mich auch später noch daran erfreuen, indem es meine Wohnung heimelig macht.

Nun habe ich zum Abschied von meinen Kollegen ein Kindle geschenkt bekommen. Ich dachte, dass es eine gute Idee ist, für eine dreimonatige Campingreise durch die USA einen eReader in der Tasche zu haben. Ich dachte, dass ich mir dann Reiseführer, meine Kameraanleitung, hin und wieder eine Zeitung runterladen kann. Meine Lektüre sollte weiterhin in Büchern bestehen.

Alles kam anders als ich dachte.

Ich habe mich verliebt in meinen Kindle und ich wäre regelrecht Lese-verhungert ohne ihn!

Die Bedienung ist super einfach und komfortabel, mein Konto bei Amazon von .de auf .com zu wechseln funktionierte in ein paar Klicks, der Akku hält gefühlte Ewigkeiten, wenn frau nicht vergisst ihn offline zu schalten :-), er ist leicht, handlich und das Display hervorragend, bei einigermaßen gutem Netz dauert das Laden eines 1000-Seiten Buches eine Minute, tja, und man kann die Schriftgröße verstellen.

Da ich gerne und viel auf englisch lese, hatte ich mir nur für den Flug ein ‚Notbuch‘ mitgenommen und eines auf den Reader geladen. Schließlich stand als erstes Ziel drei Tage Boston auf dem Programm und der obligatorische ‚ich decke mich mit Büchern ein‘-Besuch in einer Buchhandlung.

Nun, es kam wie es von mir in dieser Dramatik nicht erwartet war – haben wir Buchmenschen doch alle den Konkurs der Buchhandelskette Borders in den USA mitverfolgt – ich habe keine Buchhandlung im fußläufigen Innenstadtbereich gefunden. Da kann dann schon mal leichte Panik aufkommen. Jeder, der gerne liest kennt wohl dieses Gefühl des Nichts-zu-lesen-Ausgeliefertseins, der Albtraum die Abendstunden ohne Lesestoff füllen zu müssen und das über mindestens drei Wochen bis zur Ankunft in Chicago. Es schaudert mich jetzt noch.

Aber … ich hatte ja ein Kindle dabei! Und in der Not … habe ich in einer der unzähligen Food/Coffee-Ketten der USA das WiFi genutzt und mir ein Buch runtergeladen. Ich habe ein Kindle mit 3G, könnte also auch übers Telefonnetz, was aber etwas länger dauert.

Ich muss gestehen, in diesem Moment musste ich mich ordentlich disziplinieren. Der berühmte Ein-Klick und ein 500-Seiten-Werk ist in 30 Sekunden auf dem Reader – und das Geld vom Konto ;-), warum also nicht gleich auf Vorrat kaufen? Schließlich wird man doch geschickt nach jedem Kauf sofort auf weitere Literatur, die einen interessieren könnte, hingewiesen!

Ich habe mir einfach bewusst gemacht, dass ich keinen Stress habe auf Vorrat einzukaufen. Schließlich kann ich jetzt nahezu überall zu jeder Tageszeit an Lesestoff gelangen. Ein Traum!

So bin ich eines Abends irgendwo in den Wäldern Neuenglands im Zelt gelegen und habe ein Buch ausgelesen (was bei einem eReader bedeutet: ich habe 100% des Buches gelesen!). Was nun? Schneller Check, gibt es ein Netz, es gab, ein bisschen im Shop gestöbert und schwupp konnte ich ein neues Buch beginnen.

Mal von der User-Freundlichkeit abgesehen, war es für mich auch eine echte Frage des Preises. Auf dem amerikanischen Markt kann die eBook-Version einer aktuellen Neuerscheinung schon mal 60% günstiger sein als das gedruckte Hardcover. Bei Berechnung in Dollar und Abbuchung in Euro gibt’s noch mal einen Abschlag – für mich als Endkundin ein ziemlich überzeugendes Argument!

Als ehemalige Buchhändlerin und Verlagsmitarbeiterin hat mir das Herz geblutet.

Und unter diesen Aspekten scheint es kein Wunder, dass ich in keiner der drei großen Städte, in der ich mehrere Tage war (Boston, Chicago, San Francisco) eine einzige (gut sortierte) Buchhandlung in der Innenstadt gefunden habe. Und das ist eine drastische rapide Veränderung, die in den letzten 3-5 Jahren statt gefunden hat – mich hat es schockiert.

Nach sieben Wochen bin ich in Santa Barbara angekommen und habe das Büro von Rocky Nook besucht. Wir haben dort das Phänomen Buchhandelssterben angesprochen, und siehe da, in Santa Barbara gibt es noch eine super gut sortierte, wunderbare Buchhandlung. Ich bin während meines 5-tägigen Aufenthalts gleich zweimal hin, ich hatte Nachholbedarf :-).

Da man ja nie weiß, hab ich mich gleich mal mit vier Büchern bestückt – soviel zum Thema ‚Vorratsspeicherung‘ ;-).

Übrigens haben sich Flughäfen (z.B. in San Francisco, nachdem die Stadt an sich auf Buchhandlungen verzichtet) auf meiner Reise als beste Quelle der Buchbeschaffung erwiesen!

So wurde ich zur ‚Wechselleserin‘. Ich habe es genossen wieder ein echtes Buch in der Hand zu haben, Papier zu riechen und zu fühlen, hin und her zu blättern. Aber ich weiß inzwischen auch die vielen Vorteile eines eReaders zu schätzen, möchte ihn nicht mehr missen und werde wohl auch in Zukunft zweigleisig lesen.

Da ich nun Besitzerin eines Kindle bin, werde ich vorerst nicht das Gerät wechseln, aber natürlich gibt es  Alternativen. Ich hätte mich wohl für den Kobo (www.Kobo.com) entschieden, wenn er im Sommer vor meiner Abreise in Deutschland bereits lieferbar gewesen wäre. Schon weil man auf ihm auch EPUB-Formate lesen kann, für jeden Bibliotheksabonnenten unverzichtbar und man mit ihm ebenso an eine hervorragende Auswahl englischer Literatur gelangen kann.

Und da es mir nach wie vor schwer fällt auch den seichtesten Krimi in die Tonne zu werfen, war ich richtig froh, dass in meinem All-inclusive-Hotel an der mexikanischen Karibikküste sich Buch- und eBook-Leser die Waage hielten und es eine in allen erdenklichen Sprachen gefüllte, rege genutzte Tauschbibliothek gab!

Ganz persönlich kann ich sagen, ich finde die Entwicklung spannend, erschreckend und unaufhaltsam!

Ein ganz herzliches Dankeschön an die besten Kollegen, die man sich wünschen kann für das ‚lesensrettende‘ Abschiedsgeschenk!!!

The First One….

Hello!

The plan was to write my very first blog article in German, my native language. But well, you see, this is what happens to plans sometimes or maybe most of the time 🙂

What changed my mind was a posting on Facebook from a friend in the U.S. It’s in english and desribes my (recent) view of life pretty well.

I particularly like the part ‚open your mind, arms and heart to new things and people. We are united in our differences‘!

In a few weeks I will leave the company where I worked for more than 12 years. It was a long and hard decision process, that my gut instinct won.

It’s a process of many different emotions, and I just want to say ‚thank you‘ to every person that’s being a part of it.

I want to find out if there is something else waiting for me to explore. I’m sure there is, I just have to hit the road.

In early September I’ll start travelling for the following three months. I plan (you remember what I just said about plans ;-)) to write about my experiences here in this blog from time to time.

It will not always be in english, as I might not always be in the mood to use a dictionary or think about translating sponteanous emotions/experiences.

So please be gentle!

Das Gleiche gilt natürlich auch für alle deutschsprachigen Leser, ich hoffe es ist OK, dass ich einiges in englisch schreiben werde und anderes in deutsch. Auch euch bitte ich um Nachsicht!

… und schonmal vielen Dank für das Interesse!

Thanks for taking the time to listen!

Claudia