Gedanken: Januar

Dieser Tage fällt es schwer einfach so drauf los zu schreiben über die Dinge, denen sich dieses Blog widmet. Den schönen Dingen des Lebens, dem, was mir Freude macht, ein Lächeln ins Gesicht zaubert, mich bewegt, ich gerne mit anderen teilen möchte. Ich habe mich irgendwann vor ein paar Jahren dazu entschieden genau das hier zu tun. Hin und wieder, eher selten, breche ich das auf und schreibe auch mal in der Rubrik ‚In eigener Sache‘ über das, was das Leben zwar spannend macht und dazu gehört, worauf ich aber vielleicht lieber verzichtet hätte.

Das bedeutet natürlich nicht, dass alle anderen Themen hier nicht ‚eigene Sache‘ sind, da ich schließlich immer nur über selbst Erlebtes berichte, aber es überwiegt das Positive, Schöne.

Ganz bewusst verzichte ich auf politische Statements und Stellungnahmen zum Weltgeschehen. Nein, ich halte mich nicht für unpolitisch oder uninteressiert, aber ich kann das einfach nicht. In mir drin passiert so viel, wenn ich das tägliche Grauen in der Welt verfolge, dass ich das nicht in Worten beschreiben kann. Ich kann nicht beschreiben, von wieviel Unverständnis über Gewalttaten jeglicher Art, an einzelnen, an Gruppen, an Völkern ich geschüttelt bin, es überwältigt mich einfach.

Also überlasse ich das anderen. So viele kluge, warmherzige, verzweifelte, nicht aufgeben wollende Köpfe können das so viel besser als ich und sprechen mir aus dem Herzen.

Es stellt sich die berechtigte Frage, warum es mir dennoch wichtig ist mitzuteilen, dass ich eben zu all den aktuellen ernüchternden Meldungen nichts sagen möchte?

Weil ich nicht nahtlos in munteres Geplauder übergehen wollte, weil ich tatsächlich überlegt habe für eine Weile nicht mehr über Erlebtes zu schreiben, weil ich mir die Frage gestellt habe: darf, kann ich einfach so zur Tagesordnung übergehen, vielleicht auch einfach weil ich mir so unzulänglich vorkomme, meine Gedanken zu den Katastrophen dieser Welt eben nicht in Worte fassen zu können.

Meine Entscheidung: ich werde genau so weiter schreiben wie bisher, vielleicht mit ein paar mehr ‚Gedanken‘ als in der Vergangenheit, denn so ganz still will ich doch nicht mehr sein. Ich denke, es ist ganz wichtig ein bisschen Glück, viel Schönes und das Positive das unser Leben bereichert darzustellen und zu teilen. Mit den Schreckensmeldungen werden wir so oder so konfrontiert und ich werde weiterhin versuchen mit meinen Möglichkeiten diese Welt ein kleines bisschen besser zu machen und daran zu erinnern, dass es oft die kleinen Momente sind, die uns den Wert des Lebens zeigen, den Schrecken ein kleines bisschen auffangen, wenn man ihnen denn aufmerksam begegnet.

 

 

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