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Lindsay Buroker – Forgotten Ages

Forgotten AgesIch lese, mit Begeisterung, zur Zeit mit großer Begeisterung und ein kleines bisschen zu schnell, weil so amüsiert und gut unterhalten.

Um das gleich vorneweg zu beichten, Lindsay Burokers unterhaltsame Literatur gibt es nur im Original auf englisch und (bis auf die bereits in einem anderen Artikel erwähnte ‚Emperor’s Edge‚-Serie) nur als eBooks.

Inzwischen bin ich ein echter Fan der Autorin und habe fast alle ihre Steampunk-Abenteuer-Fantasy-Romane gelesen. Einer unterhaltsamer als der andere. Wie sie das schafft?

Die große Stärke ist sicherlich ihr Sinn für humorvolle Dialoge. Das lässt auch die gruseligsten und manchmal grausamen Szenerien in leichtem Licht erscheinen. Und sollte mal sowas wie Romantik in zwischenmenschlichen Beziehungen aufkommen, verhindert ein geistreicher Kommentar das Abdriften ins Kitschige.

Da ich täglich im Zug lese, frühmorgens, wenn alle noch ein bisschen dösen, muss ich mich zusammenreißen nicht immer mal wieder herzhaft loszulachen.

Die Sammlung ‚Forgotten Ages‘ umfasst drei Erzählungen :
Encrypted (novel)
Enigma (short story)
Decrypted (novel)
Bonus extras with the author

Inhaltlich wird die Kennenlern-Geschichte von Tikaya und Rias erzählt, die, mit ihren Töchtern ca. 20 Jahre ’später‘ in der ‚Emperor’s Edge‘-Reihe wieder auftauchen – wir können also davon ausgehen, dass uns ein Happy End erwartet 😉 .

Wie von Lindsay Buroker gewohnt vergehen die ca. 700 Seiten Lindsay Burokertemporeich, mit viel Aktion, einer humorvollen Liebesgeschichte, ein Bündel an technisch  spannenden Entwicklungen und Erfindungen, das alles gespickt mit witzig originellen Dialogen.

Unbedingte Leseempfehlung für alle, die englisch lesen, leichte aber keine flache! Abenteuerliteratur lieben oder mal kennenlernen wollen und nu ja, eBooks lesen.

Und wer einfach mal irgendwo reinlesen möchte, der schaue auf ihrer Webseite vorbei, da gibt es jede Menge Probekapitel.

Steampunk – Lindsay Buroker ‚Republic‘ (Emperor’s Edge 8)

Was für ein Glück, dass ich hin und wieder einfach stöbere. Und so sehr man schimpfen mag über den großen bösen Internethändler dessen Namen nicht genannt werden darf/soll/will, manchmal lässt er einen nicht im Stich mit seinen (aufgrund meines Nachschlageverhaltens) nicht immer sinnigen Lesevorschlägen.

Buroker RepublikSonst hätte ich ihn ehrlich übersehen, diesen völlig unerwarteten Band 8 der Reihe Emperor’s Edge von Lindsay Buroker. Ursprünglich hatte die Autorin mal sechs Bände geplant, die im siebten Band dann einen runden Abschluss hatten. Ich hatte sie alle verschlungen, vor ca. einem Jahr. Und hatte folgendes dazu geschrieben:

„Das Objekt der Begierde: Lindsay Buroker 7 Bde. Emperor’s Edge (eBook, nur englisch!)

Angestoßen von einem Facebook-Posting, der erste Band als Buroker Emperorkostenloses eBook, kann man ja mal testen. Hahaha, guter Trick, hat funktioniert!

Wir werden entführt in eine Welt der Abenteuer, der klassischen Abenteuer, einem Mix aus Jules Verne und Arthur Conan Doyle. Dunkel und dampfig, Helden, Antihelden, Herrscher, Burgen, Intrigen, Erfindungen, Kämpfe, Territorien, Verbündete, Feinde, gut, böse, Verrat, Vertrauen, Mut, Verzweiflung, Folter, Zauberei, Degen, Messer, Kanonen, Kameradschaft, Trauer, Tod, Humor, eine Eisenbahn, U-Boote, ein Luftschiff,  ein mysteriöses fremdes ‘Raumschiff’ und die Liebe.

Ich habe mich schon lange nicht mehr so amüsiert beim Lesen. Die Helden der Geschichte eine zusammengewürfelte Gruppe von Outlaws, die sich ihr gegenseitiges Vertrauen erst noch erarbeiten müssen. Im Mittelpunkt Amaranthe, die durch ihre sprachliche Überzeugungskraft die Truppe zusammenstellt und -hält. Ort des Geschehens eine ‘alte’ Stadt, angesiedelt in einer Parallelwelt. Die Dialoge wunderbar humorvoll und auch wenn es sich um Trivialliteratur handeln mag, es macht Spaß die Sprache zu erkunden.

Ich hab sie letztlich alle gelesen, die sieben Bände, in zehn Tagen. Ein wenig atemlos, ähnlich wie die Protagonisten, die von Abenteuer zu Abenteuer getrieben werden, kaum Zeit haben zu ruhen und ihre Welt retten müssen.

Nun ist es zu Ende, und ich sitze ein wenig verloren herum, so ohne Fortsetzung.“

Da war es, dieses Bedauern: „so ohne Fortsetzung…“. Nun, Lindsay Buroker hatte offensichtlich nicht nur wirklich viel Spaß mit ‚ihren‘ Helden, sondern hat sich auch ihren Lesern gestellt und durch eine Umfrage versucht herauszufinden, wie und ob die Geschichte um Amaranthe, Sicarius, Sespian und ihren Gefährten weitergehen soll.

Herausgekommen ist erneut ein Feuerwerk (zeitweilig  im wahrsten Sinne des Wortes 😉 ) an Ideen, Spaß, neuen Herausforderungen, viel Fantasie  und spritziger Sprache. Buroker bekommt es mühelos hin uns wieder mitten hinein in die Welt ihrer Helden zu ziehen, es fühlt sich fast wie ein Nachhausekommen nach langer Reise an. Irgendwie auch schön, dass sie den einzelnen Charakteren ihre Eigenheiten lässt, sie in ihren Beziehungen untereinander aber gewachsen sind. Ein reines Lesevergnügen!

…tja, und da das Empire nun in eine Republik übergegangen ist, bei deren Gründung nun wirklich nicht alles problemlos laufen kann, unsere Protagonisten ihre Plätze in der (neuen) Geschichte erst finden müssen, bleibt viel Raum für den ein oder anderen neuen Abenteuer-Steampunk-Spaß 🙂

Geständnis einer (manches Mal peinlichen) Lesesucht und die Entdeckung eines neuen Genres: Steampunk

Ich lese. Gerne, oft, gefühlt schon immer. Lesen ist Flucht und Unterhaltung. Dass man hin und wieder auch was lernt ist ein netter Nebeneffekt. Meine primäre Lesemotivation aber war und ist die Entdeckung neuer literarischer Welten.

Es gibt Phasen, das hab ich schon öfter mal erwähnt, in denen mir lesen schwer fällt. Ich mag sie nicht, diese Phasen. Mir fehlt dann was. Zum Neustart brauche ich entweder einen Roman mit einer Geschichte, die mich vom ersten Satz an in den Bann zieht – was meist schwer zu finden ist – besser funktioniert was völlig Triviales, und das kann tatsächlich richtig echter Schund sein. Und ja, das ist mir schon auch mal peinlich. Aber dazu gleich noch mehr.

Schon als Kind hatte ich meine Lesesucht-Phasen. Und damit meine ich nicht einfach süchtig nach lesen im Allgemeinen, sondern gefangen sein in einer Serie, hechelnd nach  einem Protagonisten, gebannt von einem/r Autor/Autorin, immer mit dem Verlangen nach Vollständigkeit, nicht abwarten könnend das nächste Abenteuer zu ‚erleben‘.

So hatte ich als ca. 12jährige eine nahezu schmerzhafte Winnetou-Sucht. Schmerzhaft, weil ich natürlich nicht ständig lesen konnte, es gab wohl noch solche Banalitäten wie Schule, Hausaufgaben, Essen, schlafen und weil ich zudem die Karl May-Bände aus der Bücherei ausleihen musste.  Jede/r, die/der als Kind auf die Bücherei angewiesen war (und waren wir das damals nicht alle??) weiß wovon ich rede. Unter Umständen wochenlanges Warten auf das gewünschte Buch und dann durfte man nur vier Bücher auf einmal ausleihen. Echte Folter.

Auf Winnetou folgte meine erste peinliche Phase. ‚Groschenhefte‘, nein, kein Perry Rhodan (das war für Jungs 😉 ) und auch kein Lassiter (was vielleicht dem Genre entsprechend logisch gewesen wäre), nein, es wurde …

Monatelang war ich gefesselt in der Welt der zweispaltigen 65 Seiten, gefühlte 100 Abenteuer haben wir zusammen durchgestanden, nicht wirklich voneinander zu unterscheiden, hat mich nicht gejuckt. Das gesamte Taschengeld wurde investiert und mich wundert noch heute, dass meine Eltern ob dieser offensichtlichen Obsession ihrer 13jährigen Tochter für Untote, Zombies, Geister nicht eingeschritten sind.

Aber auch diese Phase ging vorbei, es folgten viele andere quer durch alle Genres, aufploppend und wieder verschwindend. Im Rückblick immer geprägt von Verwunderung wie es dazu hatte kommen können, in der entsprechenden Zeitspanne eine nicht abzuwendende Notwendigkeit, eine echte Sucht eben.

Mitte der 80er Jahre, während meines Studiums, machte mich eine Freundin mit Ed McBains Krimireihe bekannt. Damals waren mindestens schon 25 Bände auf dem Markt und wir versanken gemeinsam für Wochen in der Welt des 87. Polizeireviers in New York. Ich kann mich noch gut der leicht frustrierenden Leere entsinnen, als wir ‚durch‘ waren und uns plötzlich in der realen Welt wiederfanden. Es braucht – auch heute noch – eine gewisse Zeit, um sich von diesem Eintauchen in eine erfundene Welt zu lösen.

Später hab ich mich noch einmal mit einem Ausflug ins 87. Polizeirevier versucht (ja, Ed McBain schrieb immer noch) und festgestellt, dass das so nicht mehr funktioniert, jede Sucht hat (zum Glück) ihre eigene Phase.

Vor ein paar Jahren nun – und mit diesem Geständnis katapultiere ich mich nun endgültig in den Olymp der Verlegenheit – hab ich mich von der frühen Vampir-, Gestaltwandler-, Hexen-, Whatever-Welle überrollen lassen. Ein Jahr lang. Gefangen in der Unterwelt. Sehr zum Leidwesen meiner ‚Lesefreunde‘ war ich nur schwer von anderer Literatur zu überzeugen – ich hatte auch gar keine Zeit. Einziges Argument, das ich zu meiner Verteidigung vorbringen kann, ich habe alles auf englisch gelesen. So konnte ich mir zumindest vorgaukeln ich hätte die Herausforderung einer fremden Sprache, haha. Um die 150 Bücher habe ich in dieser Zeit gefressen, ich habs nachgezählt. Ich hatte damals noch keinen eReader, unsere Buchhandlungen waren noch nicht auf den Zug aufgesprungen, in englisch schon gar nicht, und so trudelte jede Woche ein neues Päckchen mit Nachschub bei mir ein.

So schnell wie es kam, plötzlich war es weg. Was blieb? Im Nachklang habe ich die Welt der Fantasy-Literatur für mich entdeckt. Der ‚echten‘ Fantasy, zu der ich außer Tolkiens grandiosem ‚Herr der Ringe‘ und viel später Neal Stephensons ‚Cryptonomicon‘ und der folgenden ‚Barock-Trilogie‘ nie Zugang gefunden habe.

Erwähnt seien hier nur meine absoluten Favoriten.

  • Brent Weeks Nightangel-Trilogy
  • Peter Brett ‚The Painted Man‘
  • Patrick Rothfuss ‚Name of the Wind‘
  • Neal Stephenson ‚Anathem‘
  • Jim Butcher 6 Bde. Codex Alera
  • Brian Sanderson ‚Elantris‘, ‚Warbreaker‘

Zu guter Letzt nun zum eigentlichen Anlass, warum ich hier in die Tiefen der Lesesuchtbekenntnisse eingetaucht bin.

Ich habe mich gerade, ganz frisch, in ein neues Genre gewagt, und es hat mich …angefixt: Steampunk.

Was Steampunk nun genau bedeutet kann ich weder erklären, noch weiß ich es so genau, man kann aber auch einfach mal hier nachlesen und eine Vorstellung bekommen. Dass es sich bei der äußerst vergnüglichen Leseerfahrung um Steampunk handelt, hab ich erst hinterher bei der Suche nach Vergleichsliteratur herausgefunden.

Das Objekt der Begierde: Lindsay Buroker 7 Bde. Emperor’s Edge (nur englisch!)

Der erste Band ist inzwischen übersetzt hier erschienen (nur ebook).

Angestoßen von einem Facebook-Posting, der erste Band als kostenloses eBook, kann man ja mal testen. Hahaha, guter Trick, hat funktioniert!

Wir werden entführt in eine Welt der Abenteuer, der klassischen Abenteuer, einem Mix aus Jules Verne und Arthur Conan Doyle. Dunkel und dampfig, Helden, Antihelden, Herrscher, Burgen, Intrigen, Erfindungen, Kämpfe, Territorien, Verbündete, Feinde, gut, böse, Verrat, Vertrauen, Mut, Verzweiflung, Folter, Zauberei, Degen, Messer, Kanonen, Kameradschaft, Trauer, Tod, Humor, eine Eisenbahn, U-Boote, ein Luftschiff,  ein mysteriöses fremdes ‚Raumschiff‘ und die Liebe.

Ich habe mich schon lange nicht mehr so amüsiert beim Lesen. Die Helden der Geschichte eine zusammengewürfelte Gruppe von Outlaws, die sich ihr gegenseitiges Vertrauen erst noch erarbeiten müssen. Im Mittelpunkt Amaranthe, die durch ihre sprachliche Überzeugungskraft die Truppe zusammenstellt und -hält. Ort des Geschehens eine ‚alte‘ Stadt, angesiedelt in einer Parallelwelt. Die Dialoge wunderbar humorvoll und auch wenn es sich um Trivialliteratur handeln mag, es macht Spaß die Sprache zu erkunden.

Ich hab sie letztlich alle gelesen, die sieben Bände, in zehn Tagen. Ein wenig atemlos, ähnlich wie die Protagonisten, die von Abenteuer zu Abenteuer getrieben werden, kaum Zeit haben zu ruhen und ihre Welt retten müssen.

Nun ist es zu Ende, und ich sitze ein wenig verloren herum, so ohne Fortsetzung.

Vielleicht ist es nun an der Zeit wieder zu einem ‚Buch‘ zu greifen 😉