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Saar-Hunsrück-Steig – Erster deutscher Bloggerwandertag

Saar-Hunsrück-Steig Lange geplant, endlich war es soweit, am Samstag, den 9.5.2015 fand der erste deutsche Bloggerwandertag statt. Auf 15 Top Trails in Deutschland waren Blogger unterwegs, um über ihren jeweiligen Wanderweg zu berichten. Alles was es darüber zu wissen gibt, Links zum Nachlesen, zu den Aktionen, finden sich gesammelt am Ende dieses Posts.

Mein Ziel war der Saar-Hunsrück-Steig. Ausgesucht hatte ich ihn mir, weil ich schon lange mal in meiner ‚alten‘ Heimat wandern wollte. Als in Augsburg wohnende bin ich entweder auf Weitwanderwegen in Bayern unterwegs, weil die Anfahrt auch für einen Wandertag passt, oder eben gleich in den Bergen. Aufgewachsen bin ich in Trier und dank der Naturliebe meiner Eltern, waren wir einen Großteil des Jahres an den Wochenenden in den umliegenden Wäldern unterwegs.

So war meine Auswahl, welches Teilstück des mehr als 20 Etappen umfassenden Saar-Hunsrück-Steigs ich an diesem Wochenende gehen wollte, geprägt von sowas wie Heimatverbundenheit. Und ein paar Highlights sollten natürlich auch dabei sein.

Der Saar-Hunsrück-Steig bietet von letzterem etliche und ich muss gestehen, ich habe richtig Feuer gefangen und will unbedingt weitere Teilstücke wandern. Dies also schon mal vorneweg, ich bin restlos begeistert von dem Steig.

Saar-Hunsrück-Steig Die Wegführung ist nahezu komplett auf Waldwegen, Pfaden, kleinen Steigen, hin und wieder Forstwegen, ganz selten Asphalt. Die Beschilderung ist hervorragend, manchmal eher zu viel, nie zu wenig. Skeptisch sollte man werden, wenn innerhalb von 300 Metern mal kein Schild mehr zu sehen ist, dann hat man eventuell eine auf kleine Waldwege abbiegende Abzweigung verpasst und sollte zur letzten Markierung zurückgehen – ist mir allerding nur ein einziges Mal passiert, als ich zu sehr mit Twittern beschäftigt war 😉

Kommen wir nun aber zu den drei Etappen, die ich mir für diesen ersten Bloggerwandertag ausgesucht hatte.

  • Tag 1: Reinsfeld – Nonnweiler: ca. 19km, ca. 450 Höhenmeter, 5h Gehzeit
  • Tag 2: Nonnweiler – Börfink: ca. 15km, ca. 400 Höhenmeter, 4h Gehzeit
  • Tag 3: Börfink – Deuselbach: ca. 17km, ca. 450 Höhenmeter, 4,5h Gehzeit

Das sind nun die reinen Fakten. Ich mag mich hier gar nicht so intensiv mit einer Wegbeschreibung aufhalten, das kann man auf der hervorragenden Webseite des Saar-Hunsrück-Steigs oder in dem kleinen Begleitbuch zum Steig nachlesen.

Ich möchte ein paar persönliche Eindrücke und Highlights teilen. Wie schon erwähnt, war meine Entscheidung geprägt von … ein bisschen Melancholie im positivsten Sinne. Da ich alleine unterwegs war, hatte ich genug  Gelegenheit meine Gedanken schweifen zu lassen. Unvermeidlich auf dieser Strecke musste ich viel über das Gefühl von Heimat nachdenken. Ich mag zwar seit über 30 Jahren in Augsburg, der Heimatstadt meiner Mutter leben und das auch ganz sicher mein Zuhause nennen, meine Heimat wird aber wohl immer meine Saar-Hunsrück-Steig Geburtsstadt Trier sein. Mein Vater ist Saarländer, was diese Wanderung über den Dollberg, mit nicht ganz 700m höchste Erhebung des Saarlandes und am Tag darauf über den Erbeskopf, mit 816m höchster Berg von Rheinland-Pfalz, zu einem tollen Heimat-Erlebnis für mich machte. Auch sprachlich, im Wechsel zwischen dem

Windklang Skulptur auf dem Erbeskopf
Windklang Skulptur auf dem Erbeskopf

saarländischen und dem Hunsrücker Dialekt fühle ich mich wohl. In Bayern wandere ich meistens mit einer Augsburger Freundin, die ich unbedingt das nächste Mal mitnehmen muss zum Saar-Hunsrück-Steig, sie wird begeistert sein und war gedanklich irgendwie dabei.

Alle drei Etappen waren sehr abwechslungsreich. Ein munteres Auf und Ab, allerdings nie überanstrengend, auf kleinen Pfaden durch bunten Mischwald, in luftige Höhen mit traumhaften Blicken weit ins Land hinein, entlang murmelnder Bäche, über blühende Wiesen, eben von allem was dabei. Immer wieder finden sich Bänke, so dass man sich um Rastplätze keine Gedanken machen muss.

Saar-Hunsrück-Steig Saar-Hunsrück-Steig Saar-Hunsrück-Steig Saar-Hunsrück-Steig Saar-Hunsrück-Steig

Sollte ich mich auf ein Highlight pro Tag festlegen, so ist das für den Abschnitt von Reinsfeld nach Nonnweiler die saftig leuchtende Frühlingsnatur im Sonnenschein. Die grün-gelben Löwenzahnwiesen, das helle Grün der Buchenblätter und die plätschernden Bäche entlang des Wegrandes.

Von Nonnweiler nach Börfink ging es nicht nur über den bereits erwähnten Dollberg, sondern auch hinauf auf den beeindruckenden keltischen Ringwall bei Otzenhausen. Trotz schlechterem Wetter bot sich oben ein Traumblick hinein ins Saarland.

Saar-Hunsrück-Steig Saar-Hunsrück-Steig Saar-Hunsrück-Steig

Klar, dass der Erbeskopf auf dem Weg von Börfink nach Deuselbach das Highlight Nr. 3 sein muss. Beschenkt mit prima Wanderwetter, sonnig, aber nicht zu warm, konnte der Blick von oben weit übers Land schweifen.

Saar-Hunsrück-Steig An allen drei Tagen wurde ich begleitet von wildem Vogelgezwitscher, da die Strecke durch große Waldgebiete führt, ich oft stundenlang keiner Menschenseele begegnet bin und die Vielseitigkeit der Vogelstimmen ganz bewusst aufnehmen konnte.

Übernachtet habe ich in Nonnweiler im Hotel Parkschenke Simon, zu dem man ca. 500m bis zum Ende des Ortes bergauf gehen muss, aber es lohnt sich, das Essen war gut, die Aufnahme freundlich, kostenloses WLAN.

Ganz im Gegensatz zum zweiten Quartier im Forellenhof in Börfink, dessen Lage sehr schön ist (kaum Handyempfang, kein WLAN!), das Essen (Fisch natürlich) ganz prima war, aber eine Medaille in Freundlichkeit kann wahrlich nicht verliehen werden.

Das Twittern und Fotos posten am Samstag zum Bloggerwandertag hat zum Teil echt Spaß gemacht, auch wenn ich beim Wandern generell lieber offline bin. Für diesen einen besonderen Tag, der unseren Hashtag TTwandern zum Trend in Deutschland werden ließ, habe ich aber gerne mal eine Ausnahme gemacht. Zudem finde ich es toll auf diese Weise ein paar Wander-, Outdoorblogger virtuell kennengelernt zu haben.

Auf jeden Fall bin ich froh darüber, dass mich der Bloggerwandertag zum Saar-Hunsrück-Steig gebracht hat, den ich guten Gewissens und mit viel Nachdruck empfehlen möchte! Wer es immer noch nicht glaubt, der schaue auf die Fotos. 😉

Und jetzt bin ich gespannt, was meine ‚Mitwanderer‘ auf den anderen Top Trails so berichten werden.

Ein paar praktische Daten:

  • Busverbindungen von Trier, meinem Ausgangspunkt, sind unter der Woche ziemlich gut. Nach Reinsfeld fährt man ca. 45min, der Busfahrer hat sich sogar auf der Karte angeschaut, wo er mich rauslassen muss. Am Wochenende sieht es dagegen schlecht aus mit dem öffentlichen Nahverkehr, netterweise hat mein Bruder mich in Deuselbach abgeholt.
  • Übernachtungsmöglichkeiten gibt es einige, man findet ein Verzeichnis auf der unten angeführten Webseite des Saar-Hunsrück-Steigs und in der Literatur.
  • Erstaunlicherweise war fast überall ein ganz gutes Netz – lag vielleicht an den vielen Erhebungen auf der Strecke.
  • Literatur:
    Saar-Hunsrück Steig, Ideemedia ISBN 978 3 942779 17 3
    Abenteuer Saar-Hunsrück-Steig, Publicpress ISBN 978 3 89920 842 9
    Karte 1:25.000 Saar-Hunsrück-Steig Publicpress  ISBN 978 3 89920 496 4
  • Links:  Top Trails of Germany – Webseite des Veranstalters
    Top Trails – Facebookseite
    Saar-Hunsrück-Steig – Webseite
    Saar-Hunsrück-Steig – Facebookseite
    Kristine vom Tourismusblog hat uns begleitet, gesammelt, gestorifyt
    …und hier kann man auf Facebook nachlesen
    …und unter #TTwandern auf Twitter

Ganz herzlichen Dank an das Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig der Gemeinde Losheim, das mich und somit den Bloggerwandertag der Top Trails Deutschland nicht nur finanziell unterstützt (was meine Meinung zum Wanderweg in keinster Weise beeinflusste!), sondern zudem einen Berg an Infomaterial zu bieten hat, der jedem Interessierten ebenso zur Verfügung steht.