Welche Tasse darfs denn sein?

Die Frage nach der Lieblingstasse in der Blogparade von Stefan Evertz auf www.hirnrinde.de kann ich nicht eindeutig beantworten, was daran liegt, dass meine Prioritäten immer mal wechseln. Unter Umständen sogar im Tagesrhythmus.

Dennoch, eine wunderbare Blogparade, kann ich doch einmal mehr meine Begeisterung (mit)teilen, von besonderen Reisen oder Plätzen eine Tasse mitzubringen, die gefüllt ist mit schönen Erinnerungen.

Angefangen hat alles 1992 mit einer Mitbringsel-Tasse von einer Campingreise durch die New England-Staaten im Nordosten der USA, verbunden mit einem Abstecher nach Chicago. Die Chicago-Tasse gibt es immer noch, ein echtes Lieblingsstück, auch wenn Aufschrift und Farben längst völlig verblasst sind. In den folgenden Jahren und vielen weiteren beeindruckenden Campingreisen durch die USA, habe ich es zu einem Ritual gemacht in den ersten Tagen auf die Suche nach einer schönen Reisetasse zu gehen. Diese Tasse wird dann nicht nur für den morgendlichen Teegenuss genutzt, sondern auch für alle anderen Getränke, die im Laufe eines Tages so konsumiert werden, Saft, Wasser, Kaffee, bis hin zum abendlichen Schlummertrunk in Form von Rotwein 🙂 Die Tasse ist mit Sicherheit das meist gespülte Geschirrteil einer Reise.

Frühstück – irgendwo in Mississippi
Schlummertrunk im Kofferraum mit der ‚I don’t do mornings‘- Lieblingsteetasse! …an einem verregneten Abend im Grand Teton National Park
Abendsnack mit Boston-Lieblingstasse im Acadia National Park in Maine

Dass ich die Tasse der ersten Reise mit nach Hause gebracht habe, war einem Anflug von Fernweh-Melancholie geschuldet, aus der – wieder zuhause – ein für mich wirklich schönes Morgenritual entstanden ist.

Natürlich ist die neu erworbene Tasse für Wochen der Favorit unter den Schätzen, und ebenso haben sich über die Jahre Alltime-Favoriten herauskristallisiert (wie die unverwüstliche Chicago-Tasse), aber niemals hat auch nur eine das Schicksal des völlig ignoriert werdens erleiden müssen!

Selbst an einem muffeligen Morgen ist es mir ein stilles Vergnügen aus dem Sortiment zu wählen und mich zumindest kurzzeitig an den jeweiligen Ort zu versetzen – ist mir heute wohl nach New York oder lieber Niagara Falls, steht Boston auf dem Programm, Barcelona, die Bourbon-Distellerie in Kentucky oder gestehe ich mir ehrlich ‚I don’t do mornings‘ zu?

Lieblingstassen sind sie alle, jede auf ihre Art, gefüllt mit einzigartigen Erinnerungen!

4 Gedanken zu „Welche Tasse darfs denn sein?“

  1. Camping ist zwar nicht mein Ding, während meiner USA Zeit sind wir jedoch auf Country Konzerte gereist – gern auch mal weiter weg und irgend wie waren wir dem “Its five o’clock somewhere” sehr verbunden, vor allem am Freitag und dann ging es selten in die Bar, dafür fast immer auf Straße – auf zu nächsten Abenteuer. Ich habe Motivtassen aus Atlanta, D.C. aber meine Lieblingstassen kamen aus New Orleans. Das French Quarter direkt in meiner Hand. Ja diese kleinen Zeitreisen genehmige ich mir auch öfter. Schöner Beitrag

    1. Judith, danke für den Kommentar und tatsächlich muss es auch nicht zwingend immer Camping sein – das Fahren durchs Land ist für mich Europäerin das Faszinierende, die kleinen Orte mit ihren einfachen Diners, in denen die Zeit stehen geblieben scheint (es vielleicht auch ist) zum Kontrast der großen Städte. Und die Tassen lassen im Alltag immer mal wieder das Feeling erinnern.

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