Es gibt sie noch, die Kneipen um die Ecke. Lange nicht mehr so viele wie früher und lange nicht mehr so gut besucht. Und wenn ich sage ‚wie früher‘, dann meine ich so vor ca. 35 Jahren. Denn so lange gibt es diese Tradition der Kneipentour am Samstag vor Heiligabend mindestens schon.
Heute fragen wir uns oft, wie sie überleben können, diese Theken-Kneipen. Und wir wundern uns nicht darüber, dass es kaum noch welche gibt. Dass eine nach der anderen über die Jahre geschlossen hat.
Einige haben sich kaum verändert, nur öfter mal den Besitzer und den Namen gewechselt – wir nennen sie auf unserer Runde immer noch so, wie sie früher hießen. Das gehört doch zu einer Tradition unbedingt dazu. Einige sehen so völlig anders aus, dass wir sie nicht wiedererkennen und manch einer von uns versinkt in nostalgischem ‚aber früher …‘-Gerede. Ich gehöre auch dazu.
Wir, die wir einmal im Jahr in größerer Zahl an besagtem Samstag Ende Dezember in diese kleinen Kneipen einfallen, werden immer mit Neugier betrachtet. Gut möglich, dass wir mit unserem Konsum, auch wenn es sich lediglich um ein Getränk pro Person handelt, den Abendumsatz retten. Kaum vorstellbar für uns, aber gemessen am Dank beim Bezahlen der Zeche, ist es wohl so.
Ich mag diese Tour. Sie ist wie eine Reminiszenz an vergangene Jahre, ohne sentimental zu sein und zudem fest verwurzelt in der Gegenwart. Wir sind alle älter geworden – logisch, einige neue Gesichter sind über die Jahre hinzugestoßen, einige andere weggebrochen. Inzwischen erwachsene Kinder schnuppern mal rein, aber ein Kern der Gruppe ist beständig.
Beendet wird die Tour immer in der selben Kneipe, seit Jahr und Tag. Hier hat sich praktisch nichts geändert und der Wirt ist gefühlt schon immer da 😉 .
Da wir beim Kneipen- und Getränke-Zählen doch gerne mal durcheinanderkommen, hatten wir dieses Jahr ein Hilfsmittel: den Bierdeckel-Zählautomat 😀 .
Jeder von uns hatte so seine ganz eigene Technik mit Deckel und Schnur umzugehen.
Impressionen aus den Kneipen