Man kennt das inzwischen von mir, zeitnah zu einem stARTcamp-Besuch gibt es einen Blogartikel darüber. Ich würde das gerne mal anders machen, bin nach dem Münchner stARTcamp dieses Jahr schon ein wenig abgewichen, indem es nur eine Fotogalerie gab.
Und dann habe ich – wenn ich mich nicht verzählt habe – auch noch ein kleines Jubiläum zu feiern: es scheint doch tatsächlich mein 10. stARTcamp gewesen zu sein, not too bad 🙂 … das spricht natürlich dafür alles beim Altbewährten zu belassen. Schauen wir mal, was das hier wird – im Moment sieht es so aus, als würde das mit dem ‚zeitnah‘ nicht ganz klappen 😉
RuhrYork mag ich irgendwie besonders. Es geht über zwei Tage, das macht die Anreise ‚lohnend‘, man hat einen gemeinsamen Abend zwischendrin, das erhöht den geselligen Anteil um ein Vielfaches, weil auf so einem Barcamp in den kleinen Pausen einfach zu wenig Zeit für vertiefte Gespräche bleibt. Gefühlt fange ich in München auf dem stARTcamp ein Gespräch an, führe es zwei Monate später in Dortmund weiter und kann es mit Glück im Herbst in Köln, Wien oder Basel beenden.
Ein weiterer Pluspunkt: die lassen sich hier in Dortmund, übrigens im echt geeigneten Dortmunder U, für den ersten Tag immer was ganz Besonderes, was neues, was anderes einfallen. Weil ich am Samstag erst angereist bin, habe ich einen kleinen Teil verpasst, was mich jetzt nicht davon abhalten wird, diesen Samstag über den grünen Klee zu loben und den zweiten Tag im klassischen Barcamp-Stil quasi zu überspringen.
Hineingeplatzt bin ich in eine Serie von Sessions, die sich alle um das Thema ‚Wie entsteht eine App?‘ drehte. Begonnen bei der Technik (die ich verpasst habe) über Inhalt- und Zielsetzung (mein Einstieg) bis hin zum Storytelling. Ich glaube ja, dass ich genau den Moment erwischt habe, wo es richtig spannend und unterhaltsam wurde 😉
Christian Henner-Fehr hat uns in zwei Gruppen eingeteilt, eine, die aus Sicht von Kulturinstitutionen Ziele und Vorstellungen an eine App formuliert, die andere sollte sammeln, was der Besucher/Anwender für Erwartungen an eine z.B. Museumsapp hat. Interessant ist nicht nur zu beobachten, was ein heterogenes Grüppchen an Menschen in einer knappen halben Stunde an Ideen zusammenstellen kann, sondern vor allem wie weit die Wünsche/Anforderungen an eine App zwischen den beiden Gruppen differieren. Leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft den Prozess, wie diese unterschiedlichen Ergebnisse sich vereinen lassen, weiterzuverfolgen. Das scheint mir der wirklich spannende und bei weitem schwierigste Teil zu sein. Anyway, auch so ein erster Tag hat ein zeitliches Limit.
Das Thema Storytelling hat der Mann mit Hut, Mister Rabbithole himself Frank Tentler in die Hand genommen. Im HMKV im Dortmunder U findet gerade eine Steampunk-Ausstellung statt ‚Das Mechanische Corps‘ – Auf den Spuren von Jules Verne. Frank hat von jeder Gruppe verlangt (ja, ich sach das jetzt mal so 😉 ), aus jeweils einem (vorgegebenen!) Exponat eine Geschichte zu entwickeln, zu überlegen, wie man sie App-fähig macht, ein darstellbares Szenario dazu zu entwickeln und das Ganze dann in einer Spielszene kurz aufführen. Ach ja, und natürlich soll es so animierend sein, dass die Zielgruppe „nackt ins Rabbithole springt“. Zeitlimit: 15 Minuten. Ha!
Erste Erkenntnis: geht alles. Zweite: Zeitdruck ist nicht unbedingt schlecht. Dritte: was sind wir doch für ein Haufen folgsame TeilnehmerInnen. Vierte: offene Menschen können sich einfach mal so in heterogenen Gruppen zusammenwürfeln und Fantastisches aus dem Hasenhut zaubern. Ganz großes Kino!
Das Stichwort: Kino. Wir kommen zu meinem persönlichen Highlight des stARTcamps RuhrYork 2015.
Zum Abschluss des Tages gab es eine echte Überraschung. Wir wurden ins Kino des Dortmunder U geladen und Ilias Ntais stellte uns den von ihm produzierten Film ‚Operatic‚ vor. In thematischen Episoden wird die ‚Opern-Band‘ The Cast vorgestellt, sechs (sehr sympatische) Opernsänger, die unterhaltsam, das Publikum einbindend, zum Klatschen, Mitsingen, Fotografieren, Twittern, Teilen auffordernd den Menschen Oper offenherzig näher bringen, (wieder) zugängig machen wollen.
Was mir an dem Film sehr gut gefällt, es werden nicht nur die Künstler von The Cast, ihre Motivation, ihre Musik, ihre Konzerte vorgestellt, der Film wirkt an sich als, nennen wir es mal: Musikfilm. Wir haben nur einen größeren Ausschnitt des Films gesehen und ich bin aus der Vorstellung raus mit zwei Gedanken: ich möchte den ganzen Film sehen und ich muss unbedingt in ein Konzert von The Cast.
Dass es nach der Vorführung von ‚Operatic‘ dann noch eine Podiumsdiskussion (ein Novum bei einem stARTcamp, aber durchaus wiederholenswert) mit zwei der Künstler (Bryn und Campbell Vertesi) gab, kann man durchaus als Sahnehäubchen bezeichnen.
Die Abende, wie oben schon erwähnt, machen so eine Reise besonders l(i)ebenswert, vor allem wenn, wie dieses Mal, ein großer Trupp gemeinsam im Biergarten endet und um einen herum eine Atmosphäre angeregter Gespräche herrscht.
Der Zweite Tag war ein klassisches Barcamp, wobei, man fragt sich wie es kommt, die dominierenden Hashtags bei der Vorstellungsrunde ‚Kaffee‘, ‚Schlafmangel‘ und ‚zu früh‘ waren 😉
Und weil so ein stARTcamp ohne Sponsoren nicht funktionieren würde hab ich mir von Rouven Kasten (Head of Organisation) das Bildchen geklaut und sage vielen Dank an die Organisatoren, Mexican Hat fürs Essen und
Ein Gedanke zu „stARTcamp RuhrYork 2015 introducing ‚Operatic‘ mit ‚The Cast‘“