Schlagwort-Archive: Reisen USA

USA 2014 – der Reise zweiter Teil

Wie versprochen geht die Reise in die USA nun weiter. Chronologisch gesehen, müsste als erstes der Chicago-Part beschrieben werden, aber da ich am letzten Tag dort auch nochmal ein paar Stunden verbracht habe, widme ich Chicago mit Teil drei einen eigenen Artikel – nur zur Vorwarnung, hier spricht ein Fan 😉

Verglichen mit anderen Reisen bin ich in diesen drei Wochen nicht so viel herumgefahren. Dass es am Ende doch wieder 2500km wurden, erklärt sich zum einen mit den beiden größeren Ausflügen, die ich unternommen habe, zum anderen mit den doch nicht zu unterschätzenden Entfernungen, die in einer ländlichen Gegend der USA so anfallen. Da sind schnell mal 20 Meilen runter, um zum Einkaufen in den nächsten Ort zu gelangen, mal am Lake Michigan

Leuchtturm in Racine am Lake Michigan
Leuchtturm in Racine am Lake Michigan

spazieren zu gehen, nette kleine Orte im ca. 40-Meilen-Radius zu erkunden, ein Kite-Festival in Milwaukee zu besuchen oder den nächst gelegenen Barnes&Noble aufzusuchen, um dort, neben dem unvermeidlichen Bücherstöbern, ausgiebig das Internet zu nutzen. Schnelles Abrufen von Nachrichten wurde durch ‚Wifi-Antizipation‘ 😉 auf dem Parkplatz des lediglich 5 Meilen entfernten Fastfoodrestaurants erledigt. Angekündigt durch die Ansage „I’m back in 30 minutes, going to use the Wifi“, was bei meinen Gastgebern immer ein amüsiertes „go ahead“ hervorrief.

Auf dem Kite Festival - Calatrava Art Museum in Milwaukee
Auf dem Kite Festival – Calatrava Art Museum in Milwaukee

Die Tage bei Nan und Jeff auf der Farm habe ich als langen ruhigen Fluss abgespeichert, perfekt zum Auftanken, so unterschieden von meinem Leben, dass ich erstaunt war, wie fließend der Übergang ins Zuhause-fühlen verlief.

Ausflug nach Lake Geneva, wo sich viele kleine Kruschtel-Läden finden
Ausflug nach Lake Geneva, wo sich viele kleine Kruschtel-Läden finden
Pferdekoppel
Pferdekoppel
Mit Keeper Kühe beobachten
Mit Keeper Kühe beobachten

Mein Plan, die Tage dort mit viel Wandern, joggen, draußen sein zu verbringen, wurde nach einer Woche zunichte gemacht durch eine ungewöhnlich frühe und heftige Plage von Stechmücken. Noch nie Wisconsin 2014 427habe ich soviel Mückenspray verwenden müssen und wurde dennoch ständig gestochen. Ich hätte nicht geglaubt, dass man sich auch daran irgendwie gewöhnen kann, schließlich wollen die Hunde ausgeführt, Spaziergänge in der Natur unternommen, der Rasen gemäht und des Abends der Grill angeworfen werden. Das mitgebrachte Teebaumöl ständig in der Tasche, hat sich, sofort auf die Stiche aufgetragen, als äußerst bewährtes Heilmittel erwiesen.

An einem Wochenende gab es ein spontanes Fest, viele Freunde kamen zum Barbecue, das ist dann auch nicht anders als bei uns. Das Einkaufen, Vorbereiten, Herrichten macht gemeinsam richtig Spaß, die Gäste bringen alle was mit, es wird erzählt, gefragt, politisiert, diskutiert, ständig irgendwas gegessen, einiges getrunken und noch Tage später erfreut man sich daran, „what a blast“ die Party war. Für mich eine der Gelegenheiten wirklich tolle Menschen wiederzusehen bzw. neue kennenzulernen.

Alles was das Herz begehrt ;-)
Alles was das Herz begehrt 😉

Ausflüge

Indianapolis

Robin ist begeisterte Kajakfahrerin, ich war es vor langer Zeit und so war es nur verständlich, dass mein Besuch in ‚Indy‘ mit ausgiebigem Kajakfahren verbunden wurde. Um von Wisconsin nach Indianapolis zu kommen, muss Chicago einmal komplett durchfahren werden. Das bedeutet, mindestens eine Stunde Stau-Verzögerung einplanen. Eine Stunde Zeitverschiebung legen wir auch noch drauf. Nach fünf Stunden Fahrt kam ich um halb drei nachmittags in Indy an, ein schnelles Lunch, um viertel nach drei waren wir zwei auf dem nahegelegenen See unterwegs.   Später haben wir uns mit der ganzen Familie zum leckeren Abendessen im Bootshaus getroffen. Klar war ich früh müde nach soviel Aktivität, und für den nächsten Morgen stand der See gleich wieder auf dem Programm.

...und los gehts aufs Wasser
…und los gehts aufs Wasser

Um neun waren wir erneut auf dem Wasser, drei wunderschöne Stunden, konnten wir doch völlig allein auf dem ruhigen See Kraniche, Kormorane, Schildkröten und allerlei Vögel beobachten. Zudem boten uns die gemeinsamen Stunden in den Kajaks wertvolle ‚Freundezeit‘ zum Austausch.

Mittags gings zurück, incl. einer weiteren Stunde Stau – für mich nicht weiter tragisch, konnte ich so doch in aller Ruhe die Aussicht auf die Skyline Chicagos werfen 🙂

Manch einer mag sich fragen, ob es Sinn macht 10 Stunden im Auto zu sitzen, um letztlich knappe sechs Stunden Kajak zu fahren. Für mich auf jeden Fall, da ich schließlich nicht alle Tage ‚drüben‘ in den USA bin und jede Gelegenheit nutzen möchte den persönlichen Austausch mit Freunden zu pflegen. Zudem gestehe ich freimütig, dass ich immer noch gerne Auto fahre.

LaCrosse

…liegt im Nordwesten von Wisconsin, direkt am Mississippi, der hier die Grenze zu Minnesota markiert. Was mich gebissen hat dorthin zu fahren, hat seinen Ursprung im Jahr 1989.

Dort war ich im Anschluss einer längeren Australienreise eine Woche auf ein paar Hawaii-Inseln unterwegs und habe die Bekanntschaft von Nancy aus Minneapolis gemacht. Irgendwie haben wir es auch damals, ohne Internet, geschafft Kontakt zu halten, um uns ein bis dato letztes Mal persönlich 1992 auf meiner ersten USA-Reise in Chicago zu treffen. Über die Jahre haben wir uns dann doch aus den Augen verloren, bevor Facebook uns ein zumindest virtuelles Anknüpfen bescherte.

Der Mississippi in LaCrosse
Der Mississippi in LaCrosse

Diese Reise nun bot einen nahezu optimalen Ausgangspunkt auf ein persönliches Wiedersehen. Wir beschlossen, uns irgendwo in der Mitte zwischen der Farm in Wisconsin und Minneapolis zu treffen und meine Wahl fiel auf LaCrosse. Für mich knappe vier Stunden entspannte Fahrt durch sanfte hügelige Landschaft. Im Internet wurde ein Cafe ausgesucht, die Adresse ins GPS eingegeben, um elf Uhr wollten wir uns dort treffen.

Tja, und genau so hat es geklappt. Kurz vor elf fielen wir uns nach 22 Jahren in einem kleinen Ort am Mississippi in die Arme. Cool, oder? Vier Stunden haben wir zusammen verbracht und uns so gut es ging aufs Laufende gebracht. Dann hat sich jeder wieder auf den ‚Heimweg‘ gemacht.

Wie schön ist es doch nach so einem ereignisreichen Tag zurück an einen Ort zu kommen, wo zwei wunderbare Menschen auf einen

Jeff und Nan
Jeff und Nan

warten, um alles vom Erlebten erzählt zu bekommen und zwei Hunde, die es kaum erwarten können von oben bis unten geknuddelt zu werden 🙂

Cheers!
Cheers!

Badlands NP, South Dakota #ReisenUSA

Die Kombination aus Verwitterungslandschaft und Grasprärie prägt den Badlands NP
Die Kombination aus Verwitterungslandschaft und Grasprärie prägt den Badlands NP

Auf der selben Reise, von der ich bereits über den Besuch beim Devils Tower berichtete, stand auch der Badlands National Park im Programm. South Dakota lag eigentlich ein wenig abseits unserer Rocky Mountains Route, aber nach ein paar richtig kalten Nächten auf Campingplätzen im Grand Teton und leicht überfülltem Yellowstone NP lockte nicht nur die wärmende Sonne der Prärie, sondern auch ein Ruhetag in einem weniger gut besuchten Nationalpark.

So hatten wir kein Problem gleich einen netten kleinen, gut ausgestatteten privaten Campingplatz zu finden, um den Nachmittag als längst überfälligen Waschtag zu nutzen.

Ich mag sie, diese gemütlichen 'Laundry-days' auf Campingplätzen. Meist einer der wenige Tage, an denen das Zelt an Ort und Stelle bleibt, Zeit ist das Auto mal aufzuräumen, zu lesen, Reisetagebuch aufzufüllen oder einfach nur die Seele baumeln lassen!
Ich mag sie, diese gemütlichen ‚Laundry-days‘ auf Campingplätzen. Meist einer der wenige Tage, an denen das Zelt an Ort und Stelle bleibt, Zeit ist, das Auto mal aufzuräumen, zu lesen, Reisetagebuch aufzufüllen oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen!
...und natürlich Muße für ein leckeres Abendessen!
…und natürlich Muße für ein leckeres Abendessen!

Der nächste Tag konnte dann voll der Erkundung der Badlands gewidmet werden, und zwar zum Teil im Auto (klar, wir sind schließlich in den USA!) …

Außer Kühen haben wir leider kein anderes 'Wildlife' gesehen...

Außer Kühen haben wir leider kein anderes ‚Wildlife‘ gesehen…
...oder zum Glück!
…oder zum Glück!

…aber auch zu Fuß in einer ausgiebigen Wanderung durch das heiße, trockene Erosionsland. Kaum verwunderlich, dass wir auf unserer ca. zweistündigen Wanderung keine Menschenseele getroffen haben, die meisten der eher wenigen Besucher der Badlands halten sich an die Aussichtspunkte entlang der Straße.

Ich bin kein Fan von großer Hitze, aber alle Arten von Wüstenlandschaften beeindrucken mich. Der erste Eindruck von langweiliger, farbloser Ödnis, die bei genauerer Betrachtung ihre ganz eigene Schönheit offenbart. Man muss der Landschaft nur Zeit geben ihre Reize, die sowohl in den Details als auch in der Weite zu finden sind, zu entfalten.

Die Badlands sind ein abseits der Hauptrouten gelegener Nationalpark, vielleicht ein wenig im Schatten des großen Yellowstone NP, scheinbar unspektakulär und weder bei einheimischen noch ausländischen Touristen sonderlich populär. Der Park liegt allerdings in der Nähe der Attraktion Mount Rushmore, was sicher einige Besucher ‚im Vorbeifahren‘ anlockt. Ich mag sie, diese stillen Parks und Landschaften, die unterschätzten Juwele. Erst hier lerne ich das Land wirklich kennen, auf den Routen weitab vom Touristentrubel, in kleinen verschlafenen Städtchen, auf Campingplätzen, die nicht von Touristen-Mobilhomes bevölkert sind. Klar hat mich Yellowstone auch beeindruckt, und klar hat man auch dort seine einsamen Plätzchen gefunden und nirgends sonst bin ich Bisons so nahe gekommen (und bestimmt schreibe ich darüber auch irgendwann etwas!) aber beim Laufen durch die karge Landschaft der Badlands bleibt das Gefühl zurück etwas Besonderes, Einmaliges erlebt zu haben.

…und wenn einem zum Abschluss des Tages die Farben eines wunderschönen Sonnenuntergangs geschenkt werden, weiß das Reiseherz gar nicht wohin mit den vielen ‚Hachs‘, ‚Ahs‘ und ‚Ohs‘ 😉

Kentucky

Yes, I know, I’ve just posted a new article two days ago – but, I’ve had two great days in Kentucky, and want to share a short episode about the joy of traveling by myself…

Today I went on a tour through one of the famous Bourbon distilleries here in Bardstown, Kentucky – the Heaven Hill Distillery. The tip to visit Bardstown – otherwise I’ld never have thought about a detour to this nice little town – came from the very helpful person at the Kentucky Welcome Center. It’s always a good idea, when you happen to come to a new State, to stop at these Welcome Center. They are very helpful, answer lots of questions and give you all materials you need.

On the tour we were just a few people, cause it’s off season. So at the Bourbon tasting we happened to talk a bit – I guess drinking some Bourbon in early afternoon helps loosen the tongue 😉 Afterwards I went to stroll through the small town a bit, looking for a place to get some food. I found a local Diner, exact one of the ones I love so much. I’d just sat down, when a couple from Cincinnati, who had also taken part of the tour, came inside and joined me for dinner, well they didn’t just join me, they invited me.

The friendliness of some people always amazes me, and it’s this surprising encounter I so much value!

And here comes the summary in pictures 😉

Visiting Mammoth Cave NP … it’s claimed to be the largest cave system of the world
There is a story behind this inscriptions. When the cave was explored in the early 19th century, tours were already provided for rich people from all over the country. The only tour guides were slaves, who didn’t get paid. The only way for them to ‚earn‘ some money was getting a tip for ‚charcoaling‘ the names of the tour guests on the walls. It must have taken a lot of time to do so, but some guides collected enough money to buy their freedom.

Kentucky is full of woodland, and though the leaves are nearly gone it’s beautiful!

 

When you drive through some woodland, you wouldn’t expect that …
…ha…
I made a short stop at Abraham Lincolns birthplace and boyhood home. There wasn’t much to see actually, just a repicla of the small house the family lived in, but that gave a good impression from where he started to end up in Washington.
When I drove into the area of Heaven Hill Distillery, I wondered what this (ugly looking) buildings are used for…
…well, this – rows and rows, thousands of barrels with Bourbon to age to perfection.
At the tasting!
Cheers! My first Bourbon ever!
The Diner
Yep!