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Lechweg – von Lech bis zum Formarinsee: The End

Fertig! – Die letzte Etappe auf dem Lechweg, unserem diesjährigen Weitwanderprojekt, liegt nun hinter uns.

Die letzten ca.15 Kilometer von Lech zum Formarinsee wurden auf zwei Tage verteilt. Zum einen wollten wir die schönste der Lechweg-Etappen richtig genießen, zum anderen hatten wir von Augsburg ins obere Lechtal inzwischen eine jeweils 5-stündige An- und Abreise.

Der junge Lech mit Blick aufs 'Älpele'
Der junge Lech mit Blick aufs ‚Älpele‘

Praktischerweise liegt ziemlich auf der Hälfte der Wegstrecke das bewirtschaftete ‚Älpele‘ mit Bushaltestelle, so dass wir prima Samstag nachmittag und Sonntag vormittag unsere je 7 Kilometer absolvieren konnten.

1. Von Lech zum Älpele

In Lech steigt man gleich gegenüber der Rüfikopf Talstation steil auf der Asphaltstraße den Berg hinauf, passiert einen kleinen

Lech
Lech

Skulpturenpfad, bevor der Weg im Wald auf einem Steig wieder nach unten führt. Von oben hat man einen schönen Blick zurück auf Lech und kann sich so aus der Ferne schon vorstellen, warum der Ort einmal zum ‚Schönsten Dorf Europas‘ gewählt wurde.

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Nordsee grüßt Vorarlberg ;-)
Nordsee grüßt Vorarlberg 😉

Nachdem man kurz hinter dem Schwimmbad den Lech überquert, geht es immer nur leicht ansteigend dicht am Flusslauf entlang auf gut zu gehendem Steig bis nach Zug.

Zug wird dominiert von einem riesigen Golfplatz, der sich nicht so recht mit dem Wanderweg vertragen mag, und in einem Teilstück den Wanderer recht unschön hinter einen ‚fliegende-Golfbälle-Schutzwall‘ verbannt. lechweg-lech-formalinsee-24-9-24

Von Zug bis Älpele verläuft der Lechweg wunderschön entlang des inzwischen recht kleinen wilden Flusslaufs. Man muss immer wieder stehen bleiben, um die Landschaft und das traumhafte herbstliche Bergwetter zu genießen. Wir haben Zeit, machen ausgiebig Pause und lassen uns das obligatorische Fußbad im eisigen Lech nicht entgehen.

lechweg-lech-formalinsee-24-9-31 lechweg-lech-formalinsee-24-9-32 lechweg-lech-formalinsee-24-9-373. Vom Älpele bis zum Formarinsee

Nachdem ich am Abend mit Entsetzen feststellen musste, dass sich das Objektiv meiner Kamera nicht mehr einfahren ließ, war ich schon ein bisschen frustriert. Schließlich stand doch unser Zieleinlauf an und der sollte ordentlich dokumentiert werden. Zum Glück sind heute selbst die nicht so guten Smartphone-Kameras (wie meine) gut genug, um die Landschaft zu dokumentieren.

Mit ein bisschen Hektik – Rechnung im Hotel wurde nicht fertig, Gästekarte für die kostenlose Busfahrt war noch nicht ausgestellt und der Bus fuhr uns vor der Nase davon – wurde der Bus dank einer wilden Verfolgungsfahrt unseres Hausherrn im nächsten Ort dann doch noch erreicht und wir konnten gegen halb zehn in Älpele aussteigen und die letzten ca. 300 Höhenmeter und 7,5 Kilometer in Angriff nehmen.

lechweg-lech-formarinsee-25-9-2Was für eine tolle Strecke. Uns wurde immer wieder erzählt, es sei das schönste Stück des Lechwegs, was wir nicht glauben konnten, hatten wir doch schon so viele schöne Teilstücke erwandert. Aber, tatsächlich, ich teile die Begeisterung. Wie wunderbar, dass wir das zum Ende hatten, dass wir uns Zeit lassen konnten um all die Eindrücke aufzunehmen. Der Steig genau so, wie ich es liebe,

Das Steinbock-Denkmal. Hier lebt eine der größten Steinbock-Kolonien Europas
Das Steinbock-Denkmal. Hier lebt eine der größten Steinbock-Kolonien Europas

Höhenmeter überwindend, auf Holzbrücken über dem leise plätschernden Fluss, sich durch Wiesen schlängelnd, immer leicht ansteigend bis man oberhalb der Baumgrenze am Steinbock-Denkmal ankommt.

lechweg-lech-formarinsee-25-9-6 lechweg-lech-formarinsee-25-9-7Hier entsteht der Lech aus dem Zusammenfluss von Formarinbach (hinten) und Spullerbach (vorne)

Hier entsteht der Lech aus dem Zusammenfluss von Formarinbach (hinten) und Spullerbach (vorne)

lechweg-lech-formarinsee-25-9-14 lechweg-lech-formarinsee-25-9-21 lechweg-lech-formarinsee-25-9-23Zum Formarinsee direkt steigt man noch ein Stückchen bergab, bevor er tief unter uns zu sehen ist. Für eine Umrundung bzw. einen Abstecher zur Freiburger Hütte reicht unsere Zeit leider nicht (es sind uns zudem viel zu viele Mountain-Biker unterwegs…), weshalb es auch nur ein ‚auf-die-Schnelle‘-Smartphone-Zielfoto kurz vor der Busabfahrt gibt.

Wir sind uns sicher, dass wir wiederkommen ins Lechtal, vielleicht für eine Woche und ein paar Bergtouren machen. Der Lechweg, allem voran die letzte Etappe von Lech bis zum Formarinsee, hat uns motiviert!

Der Formarinsee
Der Formarinsee
Am Ziel!
Am Ziel!

Lechweg – von Holzgau bis Lech

Unser diesjähriges Weitwanderprojekt, der Lechweg, nähert sich dem Ende. Nachdem wir am letzten Wanderwochenende 30 Kilometer geschafft haben, fehlen nun nur noch 15 bis zum Ziel am Formarinsee.

Und wieder waren es zwei sehr schöne Etappen, auf denen uns

Ziegen-Suchbild
Ziegen-Suchbild

dieses Mal richtig viele Wanderer begegnet sind. Lechweg – von Holzgau bis Lech weiterlesen

Bayerischer Wald: Wandern von St. Englmar nach Degenberg

Die Planung

Wie im letzten Blogpost erzählt und angekündigt, bot unsere diesjährige Chorwoche im Bayerischen Wald die Gelegenheit eine schöne Halbtageswanderung einzubauen.

Ich hatte mich im Vorfeld ein wenig mit der Gegend vertraut gemacht, was bedeutet: ich habe eine Karte gekauft und mich darin ein wenig verloren ;-). Da ich ohne eigenes Auto unterwegs war und nicht wusste, ob sich eine Mitwanderin finden würde, kam mir schnell die Idee nach einer Wanderroute für die ca. 15km zwischen unserem Hotel in St. Englmar und unserem Probenort in Degenberg zu suchen.

Und siehe da, durch St. Englmar führt der Goldsteig, den Wanderfreundin Barbara und ich schon im Fokus haben als zukünftiges Weitwanderprojekt. Auf der Karte sah es so aus, als ob man ganz gut eine schöne Wanderroute zusammenstellen könnte, mit viel Wald, einem kleinen Gipfel als Zugabe und wenig Asphalt.

Der Plan war also gefasst, an einem Vormittag würde ich aufs Singen verzichten und statt dessen nach dem Frühstück loswandern. Sollte ich die Strecke auf der Karte richtig gedeutet haben, müsste der Weg in vier Stunden zu schaffen sein. Hier eigentlich nicht erwähnen brauche ich, dass meine Pläne öfter mal nicht aufgehen – dieses Mal aber schon :-). Und nicht nur das, mit großer Freude konnten wir an einem sonnigen Morgen, mit Brotzeit im Rucksack und von besorgten Sängerkolleginnen mit extra Wasser versorgt, zu zweit loslaufen.

Die Wanderung

Gegen halb neun gings vom Hotel Buglhof los zu unserem St. Englmar - Degenberg über HirschensteinZwischenziel, dem Hirschenstein. Wir hatten mit einem kurzen, steilen Aufstieg gerechnet, stattdessen ging es kaum merklich über ca. 70min gemütlich auf schönen Waldwegen stetig leicht bergauf. So genau hatten wir die Karte dann doch nicht ausgelesen ;-).

St. Englmar - Degenberg über HirschensteinVom Gipfelturm des Hirschenstein bietet sich ein grandioser Ausblick ins Tal, bei klarer Sicht weit in die Ferne bis zu den Alpen.

St. Englmar - Degenberg über HirschensteinNach kurzer Rast, wir waren ziemlich gut im Zeitplan, wurde der Weg Richtung Grandsberg eingeschlagen. Steil bergab, immer noch durch wunderbar schattigen Wald. Zeit die ruhige Atmosphäre des Waldes, die hoch aufragenden Bäume, einfach die Natur zu genießen.

St. Englmar - Degenberg über Hirschenstein St. Englmar - Degenberg über HirschensteinAb Grandsberg verließen wir eine ausgeschilderte Wanderroute, blieben aber auf Wanderwegen und orientierten uns an Wegweisern nach Schwarzach.

Inzwischen hatten wir das dichte Waldgebiet hinter uns gelassen und satt grüne Wiesen luden zu einer Rast ein.

St. Englmar - Degenberg über Hirschenstein St. Englmar - Degenberg über HirschensteinNach etwas mehr als drei Stunden kamen wir durch Hinterdegenberg, wo sich die Beschilderung kurzzeitig verliert. Der Karte war nicht klar zu entnehmen, welche Richtung wir einschlagen mussten und ein paar Einheimische wollten uns über die Hauptstraße schicken. Glücklicherweise fand sich nach nur ein paar Metern ein leicht verstecktes Hinweisschild nach Degenberg über eine kleine Nebenstraße. Und wie es der Zufall wollte, führte diese genau zu unserer am Rande von Degenberg liegenden ‚Probenburg‘.

Ein erstauntes und erleichtertes „ui, ihr seid schon da“ begrüßte uns nach knapp vier Stunden und das Mittagessen war auch gerade fertig.

St. Englmar - Degenberg über HirschensteinEine rundum tolle Wanderung, ein nahezu perfekter Vormittag, ein super Wanderteam, echte Freude am gemeinsamen Wandern, plaudernd und die Ruhe genießend, Farben zum Schwelgen und wie immer das Beste: einfach draußen sein, sich bewegen und die Natur aufsaugen.

St. Englmar - Degenberg über Hirschenstein St. Englmar - Degenberg über Hirschenstein