Gedanken zum Blog. Wie soll es weitergehen? Lamentieren erlaubt!?

Muss ich noch was schreiben? Sagt die Überschrift nicht alles?

Nein oder besser ja, klar werde ich mich erläutern. Und ein bisschen lamentieren, ja, bitte seht es mir nach, das braucht es jetzt einfach.

Vor ziemlich genau 7 Jahren habe ich mit dem Bloggen auf einem eigenen Blog begonnen. Damals noch auf WordPress gehostet. Und auch wenn ich mich erst mühsam da durchfriemeln musste, es war alles irgendwie einfach(er). Vielleicht war ich auch unglaublich motiviert und offen für neue technische Herausforderungen. Vielleicht hatte ich auch einfach mehr Zeit und vor allem: Nerven.

Auf jeden Fall war ich damals in einem sehr einschneidenden persönlichen Umbruch, hatte meinen Job gekündigt, zwar noch nicht aufghört zu arbeiten, aber in meinem Kopf und Herzen ging es bereits kräftig zur Sache. Ich würde auf Reisen gehen, mir meinen lang gehegten Traum erfüllen durch die USA zu reisen und überhaupt würde alles anders werden. Was es auch wurde. Irgendwann werde ich die ganze Geschichte wohl noch einmal aus der heutigen Perspektive schildern, jetzt wollte ich ja eigentlich lamentieren 😉 .

Dass aus einem ‚ich-nehme-alle-die-es-interessiert-mit-auf-meine-Reise‘-Blog einmal das hier werden würde, hätte ich nie gedacht.

Seit nicht ganz fünf Jahren bin ich nun Teil der IronBlogger München. Ich glaube, dass kaum eine IronBlogger-Gruppe in Deutschland so lange und mit so vielen aktiven Mitgliedern durchgehalten hat. Wir sind aber auch ein cooles Trüppchen.

IronBlogger bedeutet aber auch, es sollte – bis auf die berühmten Ausnahmen – jede Woche ein Artikel auf dem Blog geschrieben sein. Ich verbummele das in letzter Zeit häufig. Aus Gründen, die nicht zwingend etwas mit Schreibblockade oder mangelnden Ideen zu tun haben.

Ich bin unzufrieden mit der Blogsituation. Mein Blog gefällt mir nicht mehr so. Was verständlich ist, denn seit ich vor inzwischen ziemlich genau vier Jahren umgestiegen bin auf dieses selbst-gehostete Blog, habe ich praktisch nichts daran verändert. Das liegt vor daran, dass ich die ersten zwei Jahre recht glücklich mit meinem Blog war, ein Jahr lang sieht man über Unzufriedenheiten hinweg und dann fängt es an zu Grummeln. Und dann kommt so ein neues Datenschutzgesetz um die Ecke und macht das Blog zu etwas, das einem im Magen liegt. Also mir zumindest.

Warum ist das so? Dazu ein Bekenntnis. Ich habe kein, aber wirklich absolut kein technisches Verständnis von WordPress. Ich habe das Blog damals in einer Fortbildungsmaßnahme als Abschlussprojekt mit Hilfe eines Ausbilders von WP umgezogen auf meine eigene Seite. Ich kann die nötigen Anwendungen, um Artikel zu schreiben – klar, sonst würde das hier ja nicht funktionieren – und ein paar kleine Frickeleien. Das wars.

Ich lese mich gerade – leicht verzweifelt – durch alle möglichen anderen Blogs, die sich mit der DSGVO beschäftigen. So wie ich mich durch Anleitungen gelesen habe, wie man ein Blog auf https umstellen sollte. Dabei kam mir immer wieder der Satz unter: ‚das ist kein Hexenwerk und mit ein paar Klicks erledigt‘. Nee Leute, das ist es nicht. Es bedeutet, ich muss mich mit technischen Dingen auseinandersetzen, die ich zum Verfassen von Texten und zum Füllen meines Blogs nicht brauche. Für mich sind das mehr als ein paar Klicks. Weil ich es eben nicht kann.

Die Sache für mich ist die: Ich habe seit drei Jahren einen Vollzeitjob, der mich ausfüllt. Als ich vor sieben Jahren mit dem Bloggen begonnen habe, wollte ich nach dem Reisen ursprünglich wieder aufhören. Aber dann habe ich festgestellt, dass ich es nicht mehr missen möchte. Es macht mir Spaß, immer noch. Das Schreiben, das Mitteilen, das Antworten auf Kommentare und Anfragen. Das Austauschen mit anderen und einfach zu dieser Community der Blogger zu gehören. Ich mag es zu sagen ‚ich habe einen Blog und blogge regelmäßig‘. Dass es nicht mehr jede Woche klappt ist dabei nebensächlich und dass es vielleicht zu überlegen gilt die IronBlogger eines Tages zu verlassen, auch das sind mehr melancholische Überlegungen.

Was ich nicht auf die Reihe bringe, weil ich einfach weder Zeit und allem voran keine Nerven aufbringe, ist mich mit den technischen Belangen meines Blogs auseinanderzusetzen.

Ich muss also ein paar Entscheidungen bezüglich des Blogs treffen. Kann (und will) ich mir in den nächsten Wochen tatsächlich die Zeit nehmen, mich mit zumindest den Basics der DSGVO und der Umstellung auf https zu beschäftigen?

Suche ich mir jemanden, der mir dabei hilft und investiere – keine Ahnung wieviel – Geld?

Nehme ich mir richtig viel Zeit, ein Bätzchen Geld in die Hand und baue das Blog darüber hinaus ein bisschen um, entrümpele, lasse mir auch noch einiges erklären, damit ich es in Zukunft selber in der Hand habe?

Nehme ich die Minimallösung und schalte alle Quellen, die Daten übertragen ab? Also keine Kommentare mehr, kein Google Analytics, keine Social Media Button (habe ich eh schon weg) usw. ? Wie traurig…

Höre ich ganz auf?

Nee, das ist doch keine Option. Gerade habe ich mich für einen kreativen Schreibworkshop im Herbst auf Formentera angemeldet, mit Amelie Fried und Peter Probst. Da kann ich doch nicht aufhören.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich seit einem halben Jahr keinen Rechner mehr habe, der ist kaputt, irgendwie so halb und dann doch nicht. Auf jeden Fall nervt es auf dem kleinen lahmen Not-Netbook rumzutippen, keinen Zugriff auf meine Fotos zu haben und gefühlte Stunden zu warten bis sich Webseiten öffnen. Geschweige, dass ich irgendwelche ordentlichen Einstellungen an irgendwas vornehmen kann, weil …. ach, lassen wir das.

Habe ich jetzt genug lamentiert? Hat sich mir eine Lösung in den Kopf geschlichen, als ich so alles niederschrieb? Hm, nicht wirklich, aber es hilft, die Gedanken auf diese Weise zu sortieren.

Es hat sich nämlich gezeigt, ich weiß sehr wohl, was ich gerne tun würde. Das ist doch schon was. Die Umsetzung, die ist tricky.

Aber auch das habe ich im Leben schon öfter erfahren, wenn du etwas möchtest und du weißt, was du wirklich willst, dann lässt es sich auch umsetzen. Irgendwie, irgendwann.

Na, wer hat Lust? 😀

4 Gedanken zu „Gedanken zum Blog. Wie soll es weitergehen? Lamentieren erlaubt!?“

  1. Vor einer ähnlichen Frage stand/stehe ich auch, zumal es nicht nur um ein Blog geht sondern um zwei, dazu zwei auf WP aufgebaute weitere Seiten.
    Ich bin allerdings zu dem Schluss gekommen, mich wegen dieser Verordnung nicht vom Bloggen abhalten zu lassen und meine Seiten mit Hilfe eines Freundes, der sich gut auskennt, fit zu machen.
    Allerdings habe ich die Umstellung auch zum Anlass genommen, nicht nur die Gestaltung zu ändern (kommt noch), sondern auch auszumisten und die Ausrichtung/Inhalte des Blogs neu zu definieren.
    Letztlich wird es also ein kompletter Relaunch Ende April sein.

    1. Lutz, ich habe das gelesen bei dir. Ich möchte unbedingt weiter bloggen, mein Blog – ähnlich wie du – aber auch aufräumen. Ein Relaunch soll es nicht werden, aber ein neues Theme und eben ein paar Kategorien neu sortiert.

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