Königsbrunner Heide, Kissinger Heide, Taglilienfeld – kleine Fluchten rund um Augsburg

In den letzten Monaten war ja für uns alle alles irgendwie anders. Allem voran konnten wir zu Beginn der ‚Corona-Krise‘ nicht wirklich weit von unserem Wohnort weg.

In den letzten Jahren – seit ich eben kein (eigenes) Auto mehr habe – bin ich viel mit dem Fahrrad, mit der Bahn oder auch zu Fuß unterwegs gewesen, die nähere Umgebung zu erkunden.

Meist blieb ich dann doch, aus Bequemlichkeit und weil der Mensch eben ein Gewohnheitstier ist, auf den immer gleichen Strecken. Von den Ausflügen in die Berge natürlich abgesehen.

Augsburg liegt gebettet zwischen zwei Flüssen, dem etwas größeren und bekannteren Lech im Osten und der kleineren Wertach im Westen, die im Norden Augsburgs in den Lech fließt. An beiden Flüssen kann man durch grüne Auen bis in die Berge ohne große Steigungen radeln.

Während der Wochen des Corona-bedingten Zuhausebleibens hab ich noch ziemlich viel gearbeitet, anstrengend und mehr als zuvor. Da hab ich jede Möglichkeit genutzt an Feiertagen und Wochenenden raus zu kommen und mich zu bewegen. Das Wetter war ja auch zu verlockend. Das war ein unbedingt nötiger Ausgleich für mental und körperlich stressige Zeiten.

Seit ich nun nicht mehr arbeite, brauche ich diese kleinen Fluchten, um mich abzulenken. Tatsächlich kann ich sie nicht so sehr genießen, wie vorher, aber sie helfen die manchmal deprimierenden Momente zu vertreiben oder zumindest zu verdrängen. Darüber hinaus sage ich mir, Bewegung in der Natur ist einfach nie verkehrt und genieße so gut es eben geht.

Neben den kleinen, für kurze Jogging-/Walking-Runden in Wald bzw. Abendtrips geeignete schnelle Touren mit dem Fahrrad, habe ich dieses Jahr zwei für mich neue kleine Fluchten entdecken dürfen (danke für die Tipps!).

Kissinger Heide

Die Kissinger Heide war mir nicht bekannt, aber was für ein hübsches Kleinod in den Lechauen. Um hierher zu kommen, muss ich meine gewohnten Gefilde verlassen. Ich wohne ganz im Westen Augsburgs, weshalb es mich logischerweise eher in die Westlichen Wälder oder entlang der Wertach Richtung Süden gen Alpen zieht.

Kissing liegt im Osten, das bedeutet, ich muss da erstmal ‚rüberqueren‘. Was im Prinzip gar kein Problem ist, weil Augsburg generell eine sehr grüne Stadt ist und ich bis auf ein kleines Stück Wohngebiet nur durch Grünanlagen und Wald radeln kann. Angekommen am Lech wird man mit einem ausgebautem Rad- Wanderweg-Netz verwöhnt. Entlang von Kuhsee, Auensee und kurz vor dem Weitmannsee erreicht man die Kissinger Heide.

Im April blühen dort die blauen Enziane, ja genau, die, die eigentlich in den Bergen erwartet werden. Ein ganzes Feld ist voll damit. Sonst herrscht um diese Jahreszeit eher ein tristes nachwinterliches braun auf den Wiesen.Kissinger Heide Kissinger Heide blauer Enzian6 Wochen später, Mitte Juni, war ich noch einmal dort. An einem angenehmen Radltag, nicht zu heiß, trocken und schöne Wolkenspiele am Himmel. Was für ein Unterschied. Es grünt und blüht.

Kissinger Heide Kissinger Heide Kissinger HeideTaglilienfeld

Auch hier waren zwei Ausflüge angesagt. Auch dies eine für mich neue Richtung. Erst entlang der Wertach, später am Lech nach ! Norden. Wunderbar zu fahrende Rad- Wanderwege. Man muss halt ein bisschen Rücksicht nehmen, dann klappt das auch mit dem Nebeneinander von Radfahrern und Fußgängern. In der Nähe von Langweid (St. Stephan) liegt das kleine Taglilienfeld. Beim ersten Besuch waren nur die kleinen Knöpfchen der Blüten zu sehen. Es war schon gut zu erkennen, wie gelb es leuchten würde, wenn die Taglilien aufblühen. Es ist nur ein relativ kurzer Zeitrahmen von ca. 2 Wochen, da jede Blüte nur einen Tag blüht.

Taglilienfeld TaglilieZwei Wochen später…TaglilienfeldTaglilie

Königsbrunner Heide

Die Königsbrunner Heide besuche ich öfter mal, weil es einfach so eine schöne Radstrecke ist. Der Rundtrip sind ca. 35 Kilometer, das ist für mich als Radausflug gerade recht. Gegen Ende der Tour gibt es zwei Biergärten, das ist immer gut 🙂 . Es geht durch den Siebentisch- bzw. Stadtwald immer gen Süden, an kleinen Wässerchen und blühenden Wiesen entlang.

Und weil ich die Tour so mag, war ich dieses Jahr im April, Mai und Juni dort. Toll zu beobachten, wie sich die Farben in der Heide verändern. Im Juni steht dort alles in voller Blüte und saftiges Grün erfreut das Auge. Ich mag auch das Karge im Frühjahr, vor allem die Ruhe dort.

Königsbrunner Heide Königsbrunner Heide Wie so oft, habe ich festgestellen können, dass ich nicht so weit reisen muss, um Schönes zu finden. Ich denke das haben viele von uns in den letzten Wochen so erlebt.

Mir macht es auf jeden Fall bewusst, dass wir viel dafür tun müssen, uns diese Natur zu erhalten.

 

2 Gedanken zu „Königsbrunner Heide, Kissinger Heide, Taglilienfeld – kleine Fluchten rund um Augsburg“

  1. Was für schöne Ausflugsziele. Danke, dass Du uns dahin mitgenommen hast.

    Vor allem der Enzian hat es mir angetan. Ich liebe diese Pflanze. Man sieht sie viel zu selten.

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