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Mein erstes E-Book?

Auf dem Blog ‚electricbookfair‚ findet gerade eine Blogparade statt, zum Thema ‚Mein erstes E-Book‘, was mir ja sehr gelegen kommt. Ich dachte mir, das kann ja nicht so schwer sein, habe ich doch eigentlich noch nie meinen (immer noch ersten!) e-Reader aufgeräumt.

Tatsächlich habe ich mein erstes E-Book auch gefunden, aber irgendwie gehört da auf jeden Fall eine Geschichte dazu.

Wie die meisten Leser meines kleinen Blogs wissen, war ich 2011 auf großer Reise quer durch die USA und habe im Vorfeld meinen ersten und, man höre und staune, bisher auch einzigen e-Reader geschenkt bekommen. Dass ich mehr als glücklich über dieses Geschenk war, kann man in einem früheren Artikel nachlesen.

Frühstück und lesen auf herbstsonnigem Campingplatz
Frühstück und lesen auf herbstsonnigem Campingplatz

Welches Buch das erste war, das ich elektronisch verschlungen habe, hat mich, ehrlich gesagt, selber überrascht, ich hatte es vergessen.

Ich gestehe reumütig, ich besitze ein Kindle, eines der ersten Generation, es funktioniert noch immer, wenn auch inzwischen etwas umständlich (es hat noch Tasten!), irgendwann werden mir vermutlich die Updates verwehrt und ich hätte gerne mal ein neues Gerät. Da die deutschen Anbieter sich leider immer noch schwer tun mit englischer Literatur, wird ein etwaiger neuer Reader wohl auch wieder vom Big A. sein.

Mein Lesestoff auf dem Reader ist nahezu ausschließlich in englisch. Das hat zwei bis drei Gründe. Zum einen, deutsche E-Books sind mir zu teuer und deshalb besitze ich sie lieber gleich als Buch. Ich lese gern und viel und bekenne mich klar als Hybrid-Leser. Am liebsten hätte ich zu meinen gebundenen Büchern eine kostenlose E-Book-Ausgabe, damit ich auf Reisen ein angefangenes Buch auf dem Reader weiterlesen könnte. Vielleicht, irgendwann einmal…

Des Weiteren, meine Vorliebe ist – wer hätte es gedacht 😉 –  amerikanische Literatur, die ich gerne im Original lese. Englische E-Books sind meist wesentlich günstiger als das Buch, selbst bei Neuerscheinungen. Bin ich hin und weg vom Gelesenen, dann wird das Buch auch noch angeschafft. Der eigentliche Grund aber ist meine Vorliebe für Fantasy-Bücher, die ich nicht zwingend besitzen muss, sondern gerne als unterhaltsamen Lesestoff sehe und die dann auch wieder weg können. Das heißt, ich brauche das Buch nicht unbedingt, um es ins Regal zu stellen – Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bin ich jetzt wohl leicht abgeschweift und habe immer noch nicht verraten, welches mein erstes E-Book war? Also gut, ich löse das mal auf.

Mein ertses E-Book2010, auf einer Reise durch die Rocky Mountains, habe ich Patrick Rothfuss‘ ‚The Name of the Wind‘ gelesen, und so verwundert es kaum, dass ich mir als erstes E-Book 2011 den damals gerade frisch Mein ertses E-Bookerschienenen zweiten Teil ‚A Wise Man’s Fear‘ heruntergeladen habe – für, im Vergleich zur gebundenen englischen Ausgabe, lächerliche $6.99.

Interessanterweise kann ich mich noch gut an den Moment erinnern, als ich die ‚100%‘ erreichte. Ihr wisst wie das ist, nicht wahr? Das Buch ist zu Ende, kein neues in Sicht, und was kommt jetzt? Zu diesem Zeitpunkt war ich totaler e-Reader-Neuling und gepolt auf Buch in Buchhandlung kaufen (was ich natürlich heute immer noch tue!).

Hier war die Situation aber eine andere. Ich lag im Zelt, irgendwo in New England auf einem Campingplatz weit ab jeder Zivilisation und das ‚Buch‘ war zu Ende. Natürlich musste es nicht sofort ein neues sein, dieser Schwebezustand nach beenden eines Schmökers ist zwar schwer zu ertragen, gehört aber schließlich unbedingt dazu. Dann dachte ich so bei mir, probier ich doch mal, ob das Ding (der Reader) hier Internet-Empfang hat.

Irgendwo in New England
Irgendwo in New England

Klar hatte es. Kurzes Stöbern auf der Website und E-Book Nr. 2 (das wunderbare ‚Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children) fand seinen Weg auf meinen Reader. Und auch wenn mein Verlags- und Buchhändlerherz manchmal blutet, als Endkunde kann ich nur sagen, die haben ihre Aufgaben gemacht.

Nichtsdestotrotz, sobald ich auch nur den Hauch einer Buchhandlung auf Reisen erhasche, bin ich verloren in den Tiefen der Regale. Die große Claudia sitzt irgendwo zwischen den Buchregalen auf dem Boden und stöbert in Büchern (ja, in den USA ist das normal), gönnt es ihr, sie wird es mit Buchkäufen danken, also bitte lasst sie sitzen 🙂

Toskana – eine Reise der besonderen Art

Toskana 2016 (94)Gerade bin ich aus einer Woche Urlaub in der Toskana zurück. Es war ein Urlaub, den ich so noch nie gemacht habe und worüber ich eigentlich auch nicht schreiben wollte. Weil ich die Privatsphäre von anderen nicht verletzten möchte. Aber ich glaube, ich kann darüber schreiben, ohne das zu tun. Zum ersten Mal war ich mit Freunden unterwegs, die noch kleine Kinder haben (3 und 6 Jahre alt). Mehr Infos wird es dazu nicht geben und Fotos selbstverständlich auch nicht.

Nach teilweise stressigen fünf Monaten arbeiten, war das meine erste freie Woche dieses Jahr und ich gestehe, eigentlich war mir im Vorfeld mehr nach Kanaren, all inklusive, Liegestuhl und lesen. Und ein bisschen Bammel, ob es denn erholsam werden könnte, hatte ich auch. Zudem ist es eine recht weite Strecke zu fahren, was – auch wenn man wie ich, das Autofahren liebt – den Erholungswert enorm senken kann.

Wie so oft, kam alles anders als vermutet.

'unsere' Villa
‚unsere‘ Villa

Es war eine wirklich schöne Erfahrung mit Kindern unterwegs zu sein. Selbst bei nur einer Woche können sich kleine Rituale einschleichen, auf die man sich am nächsten Tag freut und die man, wieder zuhause, schon wieder vermisst. Allem voran die morgendliche Entdeckertour mit K1 oder das fröhliche ‚guten morgen, Claudia‘, das mich in der Küche begrüßte.

Kathedrale in Lucca
Kathedrale in Lucca

Städte, die wir besucht haben, wie Lucca und Pisa, werden unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachtet. Was könnte den Kindern Spaß machen, wo gibt es was Spannendes zu sehen, schnell die nächste Toilette finden, immer genügend Snacks und Getränke dabei, gibt es im Café oder Restaurant auch was für die Kinder (Eis, Pizza, Pasta – okay, alles in Italien nicht wirklich ein Problem 😉 ), nach einer Weile Sightseeing ein Platz zum Spielen/Austoben und und und.

In Lucca sind wir auf den Turm gestiegen und ein Karussell hat uns Toskana 2016 (119)gefunden, auf den Schiefen Turm in Pisa konnten wir schon Tage zuvor Vorfreude aufbauen, denn er war von unserem Ferienort aus zu sehen, die große dunkle Kathedrale war für uns alle sehenswert. Zur ‚Siesta‘ landeten wir im angeblich ältesten Botanischen Garten der Welt, der Toskana 2016 (118)sich zudem auch als der ödeste herausstellte. Immerhin gab es ein (reichlich ödes) Kakteenhaus, das wahre Begeisterung bei K1 auslöste. Diese kindliche Begeisterung für etwas, in dem wir als Erwachsene nichts mehr erkennen können, die hat mich besonders fasziniert.

Blick auf Lucca
Blick auf Lucca

Mein erster und bis dahin einziger Besuch in Pisa liegt tatsächlich 50 Jahre zurück, ich war als kleines Kind dort. Und ich kann mich an fast nichts mehr erinnern, nur, dass wir oben auf dem Schiefen Turm standen als die Glocken anfingen zu läuten, und dass es furchtbar laut war. Und wir zwei Kinder Spaß hatten. Irgendwie hab ich mich an diesem Pisa-Tag mit den Kindern ein kleines bisschen dahin zurückgesetzt gefühlt.

...nein, wir waren nicht allein...
…nein, wir waren nicht allein…
...man darf immer noch auf die Wiese
…man darf immer noch auf die Wiese
…ja, er ist wirklich so schief 😉

Toskana 2016 (36)

Dass der Strandtag für alle Beteiligten ein toller Tag werden würde, daran bestand kaum Zweifel. Jetzt in der Nebensaison sind zwar die Toskana 2016 (216)Preise fürs ‚Gedeck‘ nicht günstiger, dafür hat man keine Nachbarn, die sich über aus Wasser-Sandmatsch-gebackene Kuchen, Burgen und Kanäle beschweren können. Das Meer lud schon zum Baden ein und der Tag war wunderschön.

Ich war mir nicht sicher, ob ich am Ende der Woche würde sagen können ‚ich habe mich erholt‘, aber tatsächlich habe ich das. Und das, obwohl ich nur einen ‚Liegestuhl-Tag‘ hatte und wir ansonsten Toskana 2016 (208)immer unterwegs waren. So gut geschlafen wie dort in der Toskana in unserem Ferienhaus habe ich lange nicht mehr. Ob es auch am allabendlichen Rotweinpitscheln gelegen haben mag – wer weiß und was machts 🙂

Und die Kinder sind phantastische ‚Autofahrer‘. Geschlagene acht/neun Stunden unterwegs, Rastplätze ohne Spielecken und langes Stillsitzen, großer Respekt.

Und Respekt vor allen Eltern, die das so gemanagt kriegen. Und im Nachhinein vor meinen Eltern, die jedes Jahr zweimal mit uns unterwegs waren, nach Italien und Österreich, der kleine Ford 12m vollgepackt bis auf den letzten Zentimeter.

Jetzt, heute, so im Rückblick kann ich sagen, ja, würde ich wieder machen, gerne. Da waren aber auch zwei tolle Kinder dabei!

Death Valley sehen und … das Leben genießen

Dieses Jahr stehen keine großen Reisen an, Zeit also mal wieder im Reisearchiv zu blättern und über meinen Besuch im Death Valley National Park zu schreiben.

Oft war ich auf früheren Reisen in der Nähe des Death Valley, aber erst 2011, auf meinem Weg durch die USA von Ost nach West, habe ich es geschafft diesem National Park endlich einen Besuch Death Valleyabstatten zu können. Zuvor war ich immer in Sommermonaten im Westen der USA unterwegs und die vielbeschriebene Hitze, in diesem weit unter dem Meeresspiegel liegenden Wüstental, hat mich immer abgeschreckt. Die meisten Autovermieter verbieten zudem in ihren Verträgen das Death Valley im Sommer zu durchfahren.

Im Oktober 2011 hatte ich bereits etliche Nächte ziemlich frierend in meinem Zelt in diversen National Parks hinter mich gebracht, bevor mich mein Weg ins Death Valley führte. Lag es doch so sehr praktisch auf der Strecke von Las Vegas – wo ich mir eine Pause von eisigen Nächten auf Campingplätzen ohne heiße Duschen gönnte – nach Santa Barbara, meinem nächsten Ziel.

Ein kleines bisschen mulmig war mir trotzdem, bin ich doch kein Hitze-Fan und hatte mich schon an die eher moderaten Tagestemperaturen des Herbstes gewöhnt. Wüstenlandschaften allerdings faszinieren mich sehr und so startete ich in Las Vegas mit einer Mischung aus Respekt vor dem Klima und gespannter Erwartung ob der Naturschauspiele in Richtung Death Valley.

Noch eine kleine Stärkung in Shoshone
Noch eine kleine Stärkung in Shoshone

Kurz vor dem Eingang in den National Park liegt einer dieser typischen US-amerikanischen Orte, bestehend aus Tankstelle, kleinem Shop und Diner.

Oktober entpuppte sich als gute Reisezeit, allzu viel war nicht los, nur ein paar europäische Touristen verirrten sich Death Valleyhierher, das Licht war toll und die Hitze hielt sich mit ca. 38°C in Grenzen.

Die Landschaft ist beeindruckend, ich wurde wahrlich nicht enttäuscht von dieser schier nicht vorstellbaren Farbpalette an Erdtönen. Ich bin das Tal, so weit mir das in einem Tag möglich war, abgefahren, bis hin zum berühmten Zabriskie Point.

Begegnung der besonderen Art
Begegnung der besonderen Art

Death Valley Death Valley Death Valley Death Valley Death Valley Death ValleyGegen Nachmittag wurde es Zeit einen Campingplatz zu suchen, unten im Tal wollte ich nicht und so folgte ich einer Empfehlung im Reiseführer, die mich nach Paramint Springs, am Westausgang des National Parks, führte. Auf den ersten Blick dachte ich, dieser Tipp des ansonsten hervorragenden Reiseführers ist ein Flop. Tankstelle, Death ValleyRestaurant mit ein paar Zimmern, Campingplatz in völliger Steinwüste. Weil es aber spät war, der Tag lang und ereignisreich, ich auch schon schlimmer übernachtet hatte, ging ich zum einchecken in die Tankstelle. Und siehe da, große Überraschung, die Übernachtung für $7,50, der Typ sprach ziemlich gut deutsch (5 Jahre Army in Deutschland, nette Unterhaltung darüber) und das Restaurant in diesem Nirgendwo wartete mit angeblich 150 Sorten Bier auf. Death ValleyLetzteres hab ich nicht überprüft, nur eines getrunken zu ner Riesenportion Pommes, allein das war die Übernachtung wert, kostenloses WLAN inklusive, unterhaltsamer Talk mit ein paar Engländern beim Bier und als Bonbönchen die erste und einzige warme Nacht im Zelt auf dieser insgesamt 2-monatigen Reise durch die USA. Oh, und der Blick machte den steinigen Boden locker wett! Die Empfehlung bleibt also bestehen.

Death Valley Death Valley