stARTcamp RuhrYork 2015 introducing ‚Operatic‘ mit ‚The Cast‘

Die Lego-Spielgruppe hat da mal was zusammengebaut...
Die Lego-Spielgruppe hat da mal was zusammengebaut…

stARTcampry15 Man kennt das inzwischen von mir, zeitnah zu einem stARTcamp-Besuch gibt es einen Blogartikel darüber. Ich würde das gerne mal anders machen, bin nach dem Münchner stARTcamp dieses Jahr schon ein wenig abgewichen, indem es nur eine Fotogalerie gab.

Und dann habe ich – wenn ich mich nicht verzählt habe – auch noch ein kleines Jubiläum zu feiern: es scheint doch tatsächlich mein 10. stARTcamp gewesen zu sein, not too bad 🙂 … das spricht natürlich dafür alles beim Altbewährten zu belassen. Schauen wir mal, was das hier wird – im Moment sieht es so aus, als würde das mit dem ‚zeitnah‘ nicht ganz klappen 😉

RuhrYork mag ich irgendwie besonders. Es geht über zwei Tage, das macht die Anreise ‚lohnend‘, man hat einen gemeinsamen Abend zwischendrin, das erhöht den geselligen Anteil um ein Vielfaches, weil auf so einem Barcamp in den kleinen Pausen einfach zu wenig Zeit für vertiefte Gespräche bleibt. Gefühlt fange ich in München auf dem stARTcamp ein Gespräch an, führe es zwei Monate später in Dortmund weiter und kann es mit Glück im Herbst in Köln, Wien oder Basel beenden.

Ein weiterer Pluspunkt: die lassen sich hier in Dortmund, übrigens im echt geeigneten Dortmunder U, für den ersten Tag immer was ganz Besonderes, was neues, was anderes einfallen. Weil ich am Samstag erst angereist bin, habe ich einen kleinen Teil verpasst, was mich jetzt nicht davon abhalten wird, diesen Samstag über den grünen Klee zu loben und den zweiten Tag im klassischen Barcamp-Stil quasi zu überspringen.

Hineingeplatzt bin ich in eine Serie von Sessions, die sich alle um das Thema ‚Wie entsteht eine App?‘ drehte. Begonnen bei der Technik (die ich verpasst habe) über Inhalt- und Zielsetzung (mein Einstieg) bis hin zum Storytelling. Ich glaube ja, dass ich genau den Moment erwischt habe, wo es richtig spannend und unterhaltsam wurde 😉

Christian Henner-Fehr hat uns in zwei Gruppen eingeteilt, eine, die aus Sicht von Kulturinstitutionen Ziele und Vorstellungen an eine App formuliert, die andere sollte sammeln, was der Besucher/Anwender für Erwartungen an eine z.B. Museumsapp hat. Interessant ist nicht nur zu beobachten, was ein heterogenes Grüppchen an Menschen in einer knappen halben Stunde an Ideen zusammenstellen kann, sondern vor allem wie weit die Wünsche/Anforderungen an eine App zwischen den beiden Gruppen differieren. Leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft den Prozess, wie diese unterschiedlichen Ergebnisse sich vereinen lassen, weiterzuverfolgen. Das scheint mir der wirklich spannende und bei weitem schwierigste Teil zu sein. Anyway, auch so ein erster Tag hat ein zeitliches Limit.

Das Thema Storytelling hat der Mann mit Hut, Mister Rabbithole stARTcampry15himself Frank Tentler in die Hand genommen. Im HMKV im Dortmunder U findet gerade eine Steampunk-Ausstellung statt ‚Das Mechanische Corps‘ – Auf den Spuren von Jules Verne. Frank hat von jeder Gruppe verlangt (ja, ich sach das jetzt mal so 😉 ), aus jeweils einem (vorgegebenen!) Exponat eine Geschichte zu entwickeln, zu überlegen, wie man sie App-fähig macht, ein darstellbares Szenario dazu zu entwickeln und das Ganze dann in einer Spielszene kurz aufführen. Ach ja, und natürlich soll es so animierend sein, dass die Zielgruppe „nackt ins Rabbithole springt“. Zeitlimit: 15 Minuten. Ha!

Es wird diskutiert
Es wird diskutiert
überlegt
überlegt
entwickelt
entwickelt
präsentiert
präsentiert

Erste Erkenntnis: geht alles. Zweite: Zeitdruck ist nicht unbedingt schlecht. Dritte: was sind wir doch für ein Haufen folgsame TeilnehmerInnen. Vierte: offene Menschen können sich einfach mal so in heterogenen Gruppen zusammenwürfeln und Fantastisches aus dem Hasenhut zaubern. Ganz großes Kino!

Das Stichwort: Kino. Wir kommen zu meinem persönlichen Highlight des stARTcamps RuhrYork 2015.

Zum Abschluss des Tages gab es eine echte Überraschung. Wir stARTcampry15 wurden ins Kino des Dortmunder U geladen und Ilias Ntais stellte uns den von ihm produzierten Film ‚Operatic‚ vor. In thematischen Episoden wird die ‚Opern-Band‘ The Cast vorgestellt, sechs (sehr sympatische) Opernsänger, die unterhaltsam, das Publikum einbindend, zum Klatschen, Mitsingen, Fotografieren, Twittern, Teilen auffordernd den Menschen Oper offenherzig näher bringen, (wieder) zugängig machen wollen.

Was mir an dem Film sehr gut gefällt, es werden nicht nur die Künstler von The Cast, ihre Motivation, ihre Musik, ihre Konzerte stARTcampry15 017vorgestellt, der Film wirkt an sich als, nennen wir es mal: Musikfilm. Wir haben nur einen größeren Ausschnitt des Films gesehen und ich bin aus der Vorstellung raus mit zwei Gedanken: ich möchte den ganzen Film sehen und ich muss unbedingt in ein Konzert von The Cast.

Dass es nach der Vorführung von ‚Operatic‘ dann noch eine Podiumsdiskussion (ein Novum bei einem stARTcamp, aber durchaus wiederholenswert) mit zwei der Künstler (Bryn und Campbell Vertesi) gab, kann man durchaus als Sahnehäubchen bezeichnen.

stARTcampry15
von links: Jasmin Vogel, Christian Spließ, Jelena Löckner, Christof Schreckenberg, Bryn Vertesi, Campbell Vertesi, Ilias Ntais

stARTcampry15 Die Abende, wie oben schon erwähnt, machen so eine  Reise besonders l(i)ebenswert, vor allem wenn, wie dieses Mal, ein großer Trupp gemeinsam im Biergarten endet und um einen herum eine Atmosphäre angeregter Gespräche herrscht.

stARTcampry15 Der Zweite Tag war ein klassisches Barcamp, wobei, man fragt sich wie es kommt, die dominierenden Hashtags bei der Vorstellungsrunde ‚Kaffee‘, ‚Schlafmangel‘ und ‚zu früh‘ waren 😉

Und weil so ein stARTcamp ohne Sponsoren nicht funktionieren würde hab ich mir von Rouven Kasten (Head of Organisation) das Bildchen geklaut und sage vielen Dank an die Organisatoren, Mexican Hat fürs Essen und Sponsoren

 

 

 

Neal Stephenson ‚Seveneves‘

SevenevesSeveneves ist ab sofort mein neuer Neal Stephenson Favorit und löst damit ‚Cryptonomicon‘ ab, das ich immer noch für ein absolut grandioses Werk halte. Die ersten beiden Bände der Barock-Trilogie konnten mich auch noch fesseln, bei Band drei bin ich ausgestiegen. Vielleicht werde ich in einem späteren Leben damit nochmal neu starten 😉 ‚Reamde‘, das bis dato letzte Werk des Autors ist sicher eines der spannensten seiner Bücher, die Thematik lag mir aber nicht so. ‚Anathem‘ fand ich unglaublich faszinierend und eine echte Herausforderung auf englisch zu lesen, bindet Stephenson hier doch noch eine neu erfundene Sprache mit ein.

SevenevesSeveneves hat mich von Beginn an für sich eingenommen. Das ist aber auch ein grandioser Plott, den Mond explodieren zu lassen und der Menschheit noch zwei Jahre Zeit zu lassen ihr Überleben in irgendeiner Form sicherzustellen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einem ‚Ausbau‘ der ehemaligen ISS zu einer neuen Weltraumheimat für ein relativ kleines Kontingent von 1500 Menschen. Über ca. 560 Seiten wird detailliert und – wie immer – hervorragend recherchiert, sowie wissenschaftlich einigermaßen realistisch, dieser Prozess geschildert. Dass letztlich die allzu menschliche Seite beinahe für ein Misslingen der Mission ‚Überleben‘ sorgt, ist … leider ziemlich glaubhaft.

Schnitt. 5000 Jahre später. 3 Milliarden Menschen leben inzwischen in der Weltraumwelt. Man will zurück zur Erde und diese neu kolonialisieren, aber auch hier haben damals tief unter der Erde und den Meeren Menschen überlebt …

Selten war ich so im Bann eines mit wissenschaftlichen Begriffen gespickten Buches, von denen ich vermutlich im Deutschen schon die Hälfte nicht verstehen würde, geschweige denn auf englisch. Das ist aber tatsächlich nicht so dramatisch, denn die Geschichte ist so spannend und faszinierend, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte.

Ein absolutes Muss für Neal Stephenson Fans und solche, die es unbedingt werden müssen :-), also Anhänger von wissenschaftlich fundierten Romanen und Science Fiction – obwohl ich mich ein wenig dagegen wehre Seveneves in letzteres Genre einzuordnen, weil die Fiktion gar nicht so weit weg zu sein scheint.

Meine Ausgabe:

Neal Stephenson
Seveneves
ISBN 978 0 06 239607 5
ca. 25.-€ , auch als e-book erhältlich

Auf die deutsche Ausgabe muss man leider noch ein wenig warten, sie soll im November 2015  bei Manhattan unter dem Titel ‚Amalthea‘ erscheinen.

Der Hauptgewinn – Berlin, die Spree, das DFB-Pokalfinale

Vor einigen Wochen hat mein Bruder mal so eine Postkarte ausgefüllt, bei Walbusch, da kauft er gerne ein. Vermutlich hat er es dann wieder vergessen und war wohl ziemlich verblüfft, als ihn ein Anruf von Walbusch erreichte, er habe gewonnen. Mir hat er es erstmal nicht erzählt, nur vorsichtig angefragt, was ich vom 29.-31.5.15 so vorhätte. Erst bei einem persönlichen Treffen hat er mir feierlich und wirklich begeistert die Unterlagen über den Gewinn in die Hand gedrückt und mir gesagt, er würde gerne mich mitnehmen zu:

einem Wochenende in Berlin, Anfahrt, zwei Übernachtungen im 5*Hotel Sofitel am Kurfürstendamm, eine exklusive Spreefahrt, Berlin 29.-31.5.15 201Rundumversorgung Mahlzeiten und Getränke und … Tickets für das DFB-Pokalfinale Dortmund – Wolfsburg im VIP-Bereich. Wow. Das ist mal ein echter Hauptgewinn und es hätte mit meinem Bruder keinen besseren treffen können!

Insgesamt gab es fünf glückliche Gewinner, ein aus ganz Deutschland zusammengewürfeltes Grüppchen. Betreut wurden wir das ganze Berlin 29.-31.5.15 096Wochenende von diesen beiden, paritätisch gekleideten 😉 Marketing-Kollegen der Firma Walbusch. Ich denke, so ich von mir auf die  anderen schließen kann, wir hatten alle einen Riesenspaß.

Nach der Anreise am Freitag ging es gleich zum Abendessen und anschließenden Barbesuch mit Blick über die Dächer Berlins, Berlin 29.-31.5.15 001auf Gedächtniskirche und die feiernden BVB-Fans.

Berlin 29.-31.5.15 008Berlin 29.-31.5.15 019Berlin 29.-31.5.15 024Am Samstag vormittag stand eine dreistündige Spree-Fahrt auf dem Programm, in einem exklusiv für uns gemieteten Solarboot, mit Getränken, leckerem Buffet und einem Guide, der viel Interessantes und Unterhaltsames zu den Gebäuden an den Spreeufern erzählen konnte. Das Wetter meinte es ganz hervorragend mit uns, eher kühl, aber ein von Wolken aufgelockerter blauer Himmel. Eine wirklich schöne Idee keine Rundfahrt zu machen, sondern Berlin vom Wasser aus von West nach Ost zu durchstreifen.

Und dann wurde es auch schon Zeit für das Highlight der Reise, die Fahrt zum Olympiastadion mit dem Bus zum VIP-Eingang – schon cool – und die aufgeregte Stimmung der Fans im und ums Stadion genießen. Wir konnten uns noch mit einem Abendessen verwöhnen Berlin 29.-31.5.15 139lassen, bevor wir unsere 1A-Plätze einnahmen. An allen Ecken liefen uns Politiker und Promis über den Weg, die Loge der Ehrengäste war gut gefüllt.

Das war einfach ein unbeschreiblich tolles Erlebnis bei so einem Spiel dabei zu sein, inmitten der lautstarken Fangesänge, des Mitfieberns, des Mittrauerns in meinem Fall, dass der BVB verloren hat. Das wird sicher noch eine ganze Weile nachhallen.

Was soll ich noch sagen? Es gibt sie also wirklich, diese Hauptgewinne und ich durfte teilhaben. Da kann ich nur ein dickes Dankeschön sagen an die Firma Walbusch für das wunderbar organisierte Wochenende und natürlich an meinen Bruder, der mich mitgenommen hat.

 

 

…über wandern, reisen, lesen, schauen, reden…