Anthony Ryan ‚Blood Song‘ (Raven’s Shadow 1)

Gerade habe ich in den letzten Sonnenstrahlen des Tages nicht nur ein leckeres Stück Kuchen, sondern auch die letzten Seiten oder Anthony Ryan besser: Prozent von Anthony Ryans ‚Blood Song‘ verschlungen.

Normalerweise fühle ich mich nicht unbedingt dazu bewogen so einen fesselnd-schnell-lesen Fantasy-Schmöker zu besprechen, aber hier mach ich mal eine Ausnahme.

Drauf gestoßen hat mich ein Freund, dem die Werbung beim Verlag der deutschen Übersetzung, Klett-Cotta, aufgefallen war. Ja, Buchwerbung kann tatsächlich funktionieren, auch wenn in diesem Fall der Umsatz nicht beim deutschen Verlag landete.

Das hat in meinem Fall nicht nur finanzielle Gründe, sondern vor allem sprachliche. Ich lese Fantasy, die englisch als Originalsprache hat, lieber in eben dieser. Damit überrumple ich mich gerne ein wenig selber, indem ich mich der sprachlichen Herausforderung stelle, (vermeintlich) das Buch nicht ganz so schnell runterlese und zudem, ich gestehe, mag ich die deutschen Übersetzungen der Namen aus dem englischen gar nicht. Ich war schon immer der Ansicht, man sollte die Namen der Protagonisten – auch die beschreibenden Namen – lieber in einem Anhang oder Vorwort, ähnlich wie Landkarten oder Stammbäume, übersetzen.

Als ich die ersten Seiten von ‚Blood Song‘ (‚Das Lied des Blutes‘) gelesen habe, dachte ich sofort „hey, das klingt ja vom Konzept her wie Patrick Rothfuss ‚The Name of the Wind'“, und war fast ein wenig irritiert. Tatsächlich ändert sich das Gefühl recht schnell, denn sowohl Sprache als auch Story sind doch sehr unterschiedlich. Und irgendwie sehr ähnlich strukturiert sind gute Fantasy-Bücher ja schon.

So auch hier, ein Held, Gefährten, Betrug, Verrat, Intrigen, Krieg, Kampf, mehr Krieg, mehr Kämpfe, ein bisschen Magie, ein bisschen Liebe, ein Held, der sich entwickelt, viel Blut, wenig Rechtfertigung, aber das interessiert uns nicht, denn dafür ist es Fantasy.

Alles drin und so gut, dass ich ‚Blood Song‘ einreihen möchte in die Liga der Besten, gleich zwischen Patrick Rothfuss und Jim Butchers ‚Codex Alera‘-Reihe. Was ich neben dem flotten Erzählziel besonders mochte ist die Tatsache – und ich denke das ist jetzt kein Spoiler – dass es ein abgeschlossenes Buch ist, kein stressiger Cliffhanger, aber dennoch natürlich Lust macht auf die nächsten zu erwartenden Bände.

…und hier kommt das berühmte aber…

Im englischen Original liegt der zweite Band ‚Tower Lord‘ bereits vor. Klar, dass ich nach dem Verschlingen von Band eins neugierig nach den Besprechungen dazu war. Tja, und die sind, zumindest teilweise und glaubwürdig, niederschmetternd. So werde ich wohl in diesem Fall darauf warten, dass die eBook-Ausgabe im Preis runter geht oder es einfach bei diesem Leseerlebnis belassen und mir die Enttäuschung ersparen. Anthony Ryan

Gelesen wurde: Anthony Ryan: Raven’s Shadow Book One: Blood Song (Raven’s Shadow 1) Kindle Edition

Deutsch bei Klett-Cotta ‚Das Lied des Blutes‘ – Rabenschatten 1

…ach so, warum die Reihe ‚Raven’s Shadow‘ heißt hat sich mir nicht erschlossen, aber vielleicht muss ich dafür dann doch weiterlesen 😉

 

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