Maximiliansweg von Pfronten nach Füssen und ein Verlust

Der Maximiliansweg, unser diesjähriges Wanderprojekt, ist im Gegensatz zu anderen Weitwanderwegen nicht durchgängig als solcher markiert. Es handelt sich um eine Aneinanderreihung verschiedener Wanderwege entlang des Alpen-Nordrandes. Nicht nur deshalb, sondern auch Schnee- und Wetterbedingt, erwandern wir uns diesen Weg nicht zwingend in der Reihenfolge, sondern gehen die Etappen, wie es eben gerade passt. Maximiliansweg von Pfronten nach Füssen und ein Verlust weiterlesen

Sternwarte Diedorf – ein kleiner lohnender Ausflug

Seit einiger Zeit gehe ich am Mittwoch hin und wieder in den lokalen Irish Pub O’Sullivans bei mir im Viertel zum Pub Quiz Abend. Oft geht das nicht, weil Mittwoch auch Chorabend ist, aber in den Ferien ist das für mich inzwischen eine feste Institution. Es macht Spaß und die Leute sind klasse.

Diese Woche kam jemand aus unserem Quizgrüppchen (von auswärts angereist!) auf die Idee doch mal gemeinsam einen kleinen Ausflug zur Sternwarte in Diedorf zu machen. Tolle Idee, nicht nur das mit der Sternwarte, die schon lange von mir besucht werden wollte, sondern auch gemeinsam was anderes zu machen als zu quizzen. Sternwarte Diedorf – ein kleiner lohnender Ausflug weiterlesen

Grenzgänge ohne Grenzen – 4aus7, die elfte

Seit einiger Zeit kommen mir immer mal wieder Gedanken über Grenzen in den Sinn. Über Ländergrenzen. Oder fehlende solche.

Vermutlich hat das etwas damit zu tun, dass ich öfter mal in ‚Grenzregionen‘ unterwegs bin. Es gab auch Zeiten, da hab ich das mit den Grenzen, bzw. den fehlenden, so gar nicht registriert, als Selbstverständlichkeit hingenommen.

Aber seit Europa angefangen hat seine Grenzen wieder zu schließen, Zäune und Mauern errichtet werden, um Menschen daran zu hindern in ein Land zu kommen, fallen sie mir verschärft auf, meine grenzenlosen Grenzgänge.

Beim Wandern, auf unseren Weitwanderwegen. Im Wechsel zwischen Deutschland, Österreich und auch mal der Schweiz. Oder von Österreich schnell rüber nach Italien.

Mir fällt dann ein, dass das früher nicht so war. Da gab es noch Grenzen, so lange ist das noch nicht her. In den Bergen hat man das auch damals nicht so gemerkt, da gab es nur so ein Steinbild mit dem lustigen ‚Ö‘ drauf. Aber auf den Straßen waren überall Zollhäuschen und man wurde eigentlich immer kontrolliert.

Mir ist das wichtig, ich finde es schön, mir keine Gedanken über Grenzen zu unseren Nachbarstaaten machen zu müssen. Ich finde es eine ganz große Errungenschaft unseres Europas. Es fühlt sich frei an.

Das ist der Grund, warum ich es so schlimm finde, dass nicht alle so grenzfrei leben können. Dass wir, nur weil wir das Glück haben hier leben zu können, anderen diese Freiheit verwehren. Ich frage mich, mit welchem Recht? Dem ‚Glück der Hiergeborenen‘?

Ich denke darüber nach, warum ich darüber nachdenke. Oder wieso ich  ein anderes Verhältnis zu Ländergrenzen habe als die, die sie (wieder) schließen wollen.

Vielleicht weil ich an einer Ländergrenze aufgewachsen bin, einer irgendwie netten Ländergrenze. Um genau zu sein, an dem kleinen Grenzflüsschen Sauer/Sure, das Deutschland von Luxemburg trennt.

Meine Mutter ist – da muss ich mich auf Erzählungen verlassen – mit uns Kindern im Kinderwagen über die Fußgängerbrücke rüber nach Luxemburg zum Einkaufen. Kaffee, Butter und Schokolade. Das war verboten. Es gab das , was man den kleinen Grenzverkehr nannte, und diese in Luxemburg nicht besteuerten und somit günstigen  ‚Luxusgüter‘ durfte man nicht über die Grenze bringen. Die Grenzbeamten haben genau gewusst, was da im unschuldigen Kinderwagen transportiert wurde und haben wohl das ein oder andere Späßchen mit der jungen Mutter gemacht. Wie gesagt, so gesehen, war es eine nette Grenze.

Früher waren wir im Sommer oft in der Sauer schwimmen. Die Kinder von der Luxemburger Seite natürlich auch. Da haben sich die Nationalitäten munter vermischt und keiner hat sich darüber Gedanken gemacht.

Wenn ich heute zu Besuchen in Trier bin, ist das ganz selbstverständlich im Nachbarland einzukaufen, ins schöne Schwimmbad in Grevenmacher zu gehen oder einfach mal nur an der Mosel und Sauer entlang zu fahren, weil es da so schön ist.

Gleiches gilt für Ausflüge von Augsburg aus, mal schnell nach Österreich zum Wandern oder ein Wochenende im italienischen  Südtirol, es steht mir frei, ich kann das machen, einfach so.

Für mich gibt es keine Alternative, kein Zurück mehr. Ich brauche keine Ländergrenzen. Ich mag extrem naiv erscheinen, aber ich bin der Überzeugung, wenn wir alle die Möglichkeit hätten hinzugehen wohin wir wollen, viele würden bleiben wo sie sind. Entscheidend ist es, die Möglichkeit, die Freiheit zu haben. Sie auch zu ergreifen, ist ein wesentlich weiterer Schritt.