Grutenhäuschen, eine kleine Flucht an der Mosel

Trier, wie so oft in den letzten Jahren. Die Besuche werden nicht leichter, manchmal ist es ganz gut zu packen und manchmal sehr anstrengend.

Inzwischen habe ich gelernt mir auch bei den Trier-Besuchen kleine Fluchten einzubauen. Das klappt nicht immer. Dieses Mal schon. Ich bin mit dem Auto gefahren, was eher selten vorkommt, mir aber kleine spontane Ausflüge ermöglicht. Ich mag die Landschaft rund um Trier wirklich gerne und irgendwann werde ich es mir erfüllen die Gegend hier zu erwandern. Entweder über den Mosel- oder den Eifelsteig oder ein weiteres Stück auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Es bieten sich so viele Möglichkeiten. Mir gefällt die Mischung aus Flusstälern, Höhen, von denen man auf eben diese Flüsse hinabschauen kann, Wäldern, Wiesen und Weinbergen. Die Farben sind fantastisch.

Bei einem Ausflug rüber auf die luxemburgenische Moselseite, nach Grevenmacher ins Schwimmbad, machte mich mein Bruder auf ein kleines römisches Häuschen mitten in den Weinbergen zwischen Igel und Wasserbillig aufmerksam. Ich bin diese Strecke schon oft gefahren, aufgefallen ist mir das Gebäude nie. 2001 wurde es in seiner ursprünglichen Form rekonstruiert: das Grut(h)enhäuschen.Nach einem anstrengenden Tag wollte ich nicht gleich ins Hotel, sondern noch ein bisschen raus, das schöne Abendlicht genießen. Da fiel mir das Grutenhäuschen ein, und dass ich da gerne hochlaufen würde, um den Blick auf die Mosel zu genießen – außerdem war ich neugierig 😉

Eine wirklich gute Idee. Ausgeschildert ist das Grutenhäuschen nicht gut, obwohl dort inzwischen wohl sogar Hochzeiten abgehalten werden. Da am Abend niemand unterwegs war, bin ich von der Mosel aus einfach mal den Weg hoch in den Weinberg gegangen. Ich hatte Lust mich zu bewegen und kein Problem damit, den lang gezogenen Fahrweg zu nehmen. Begleitet von der Ruhe, dem tollen Licht des Abends und der schönen Aussicht, war das Genuss pur. Ein perfektes kleines ‚die Seele baumeln lassen‘ und den Kopf von den Unbillen des Lebens freizuschaufeln.

Ursprünglich erbaut wurde das Grutenhäuschen („Grotte“) übrigens im 3. oder 4. Jahrhundert als römischer Grabtempel.

Wer also mal in der Nähe ist, der schaue einfach zwischen Igel und Wasserbillig hoch in den Weinberg und entdeckt dort das kleine römische Häuschen zwischen den Reben. Und zu einer Wanderung an der schönen Mosel kann ich sowieso immer raten 🙂

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