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Reisen – ein Blogstöckchen und 11 Antworten

Hui, da kam ein Stöckchen geflogen, ein Reise-Blogstöckchen, wie schön. Allerdings auch ganz schön anspruchsvoll, soll ich doch 11 Fragen beantworten, die sich Sonya von Soschy on tour ausgedacht hat. Und sobald ich einmal anfange übers Reisen nachzudenken, komme ich vom Hölzchen aufs Stöckchen 😉

1. Wohin hat dich deine erste Reise geführt und was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Bei meiner ersten Reise, die ich alleine unternommen habe, war ich sechzehn und bin in den Sommerferien für vier Wochen nach Tirol ins Stubaital gefahren. Wenn ich heute darüber nachdenke war das sicher ein eher ungewöhnliches Reiseziel für eine sechzehnjährige – vier Wochen Urlaub in den Bergen, wie bin ich nur darauf gekommen? Es war fantastisch. An was ich mich besonders erinnere? Da ich ja viel Zeit hatte und nicht ständig irgendwelche Bergtouren unternehmen konnte, hab ich mich so gut es ging bei meinen Gastgebern nützlich gemacht. Ein- zweimal die Woche wurden Eier von einem weit oben am Berg gelegenen Hof abgeholt. Knapp 300 Höhenmeter, eine halbe Stunde rauf und wieder runter. Wenn ich heute zu Besuch dort bin, dann ist das für mich schon fast eine Halbtagestour, bei der ich mich freue auf besagtem Hof anzukommen und die Aussichtsterrasse der Jausenstation mit tollem Blick auf die Stubaier Berge voll auszukosten!

Blick von Kartnall (Neustift/Stubai) zum Zuckerhütl
Blick von Kartnall (Neustift/Stubai) zum Zuckerhütl

2. Was muss eine perfekte Reise für dich haben?

Erinnerungswerte Begegnungen und ich-möchte-schreien-vor-Glück-Momente.

3. Wo möchtest du auf keinen Fall hinreisen und warum?

Absolut ausschließen möchte ich nichts, und manche Ziele schließe ich eher temporär aus z.B. wegen politischer Unruhen, Kriegszuständen, großer Armut, Hungersnöten in der Bevölkerung oder ähnlichem. Wenn ich beschließen würde in solche Gebiete zu fahren, dann nicht zum Zweck des Reisens, sondern um zu helfen. Das hat sich allerdings in meinem Leben (noch) nie ergeben.

4. Welches Reiseerlebnis (Tourenerlebnis) hat dich besonders geprägt?

Kein einzelnes Ereignis, sondern dass ich ‚aufhören‘ kann, wenn nichts mehr geht. Mir wurde dazu schon fehlender Ehrgeiz attestiert, aber für mich hat es mehr mit Vernunft zu tun und Mut es zuzulassen. Es kann passieren, dass ich 50m unterm Gipfel aufgebe, weil ein heftiger Sturm mich nur kriechend den Gipfel erreichen lassen würde oder wie in früheren Zeiten beim Kajakfahren mitten im Fluss abbrechen, weil mir klar wurde, dass der Fluss zu schwer  für mich ist. Wenn ich feststelle, dass eine Aufgabe mich mehr als an meine Grenzen bringt, konditionell, vom technischen Schwierigkeitsgrad her, meiner Angstschwelle, meines Könnens, meines Vertrauens in mich … dann kann ich es lassen, auch wenn ich schon mitten drin stecke. Ich bin gut darin einen Notausstieg zu finden 😉

5. Was war die eindrucksvollste Begegnung, die du auf einer Reise hattest?

Offene, gastfreundliche, hilfsbereite Menschen zu treffen.
Eine besondere Begegnung, an die ich mich immer erinnern werde, hatte ich im Monument Valley in Utah/USA. Im Dezember 1998 bin ich eine Woche alleine zu den National Parks im Südwesten der USA gefahren. Eine Reisezeit, in der kaum jemand unterwegs ist, selbst den Grand Canyon hat man nahezu für sich. Im Monument Valley war ich früh am Morgen und kein anderer Tourist weit und breit. Damals konnte das Tal nur im Jeep mit einem Navajo als Guide befahren werden und ich wollte das unbedingt machen. Nach ein paar Preisverhandlungen fand sich ein Guide, der nur für mich die Tour fahren würde.

Monument Valley
Monument Valley

Nicht gerechnet hatte ich damit, dass mich unterwegs auf einmal eine Panik befallen würde, dass ich so ganz allein war, ohne dass jemand wusste wo ich bin, mich niemand so schnell vermissen würde und an all die Dinge denkend, die man alleinreisenden Frauen so eintrichtert. Der Navajo neben mir im Auto musste diese Panik gespürt haben, auch wenn ich sie versuchte zu unterdrücken. Was macht dieser verrückte Typ? Er fährt tiefer ins Tal hinein, offroad an eine versteckte einsame Stelle und lässt mich aussteigen. Geht ein Stück mit mir hinter diese wundervollen roten Felsen und erzählt mir eine Geschichte aus seiner Kindheit und wie sie als Kinder genau an dieser Stelle immer spielten und in den Formationen der Felsen Tiere, Geschichten, Dinge entdeckten. Er führte mich zu einem Felsen, der aussah wie ein Phallus, sah sich mein aschenes verängstigtes Gesicht an, klopfte sich vor Lachen auf die Schenkel und sagte nur ‚everything in life is just imagination, so is fear‘. Danach folgte die wohl schönste Privatführung durch das rote Land der Navajos, die man sich vorstellen kann.

6. Was sind deine größten Sorgen und Ängste auf Reisen und wie überwindest du sie?

Meine Ängste haben sich sicher über die Jahre und mit der Erfahrung geändert. Dennoch bleiben immer die ersten Schritte der Reise, die mir Angst machen. Teilweise unsinnige Sorgen, die mein Gehirn aber nicht ausschalten kann. Ist das Gepäck da, finde ich zum Hotel, klappt alles mit dem Auto, die ersten Kilometer im Mietauto durch fremdes Terrain, wie finde ich mich zurecht usw.

Crossing Chicago
Crossing Chicago

Ich habe mir angewöhnt den Beginn einer Reise im Kopf in kleine machbare Schritte einzuteilen. Das funktioniert super (für mich). Diese Überlistung geht dann so: Gepäck ist eingecheckt, ich sitze im Flieger – Schritt 1 alles ist prima, Landung, Gepäck ist da – Schritt 2 alles paletti, zur Mietautostation kommen – Schritt 3 hey, klappt doch, usw.

7. Mit welcher bekannten Person (Historisch, “Promi”, Fantasiefigur) würdest du gerne mal eine Reise unternehmen? Wo würdet ihr hinfahren?

Ich würde völlig unspektakulär gerne eine ganz persönliche Führung durch Wien mit Daniel Kehlmann und Thomas Glavinic machen.

8. Auf welchen Ausrüstungsgegenstand kannst du auf deinen Reisen auf keinen Fall verzichten?

Ich kann auch kurz: Taschenmesser! …naja, um ehrlich zu sein, das Smartphone hätte ich auch gerne dabei 😉

9. Was war das Leckerste und was das Ekligste, dass du auf einer Reise gegessen hast?

Nirgends hab ich so gute Falafel wie in Israel bei Straßenhändlern gegessen. Nichts Ekliges so far! Lucky me 🙂

10. Wie würdest du einen Reisemuffel davon überzeugen, dass Reisen großartig ist?

Gar nicht. Das wäre so wie einem Lesemuffel ein Buch zu schenken. Jedem das Seine! Wenn ich jemanden mit meinen malerischen Geschichten von Reisen oder Touren nicht animieren kann, selber schuld 😉

11. Wenn du nur noch einen Monat reisen könntest, was würdest du tun?

Neeeee, an sowas wollen wir gar nicht denken!

Hui, und jetzt kommt der schwierige Teil, 11 Fragen überlegen und wem ich sie zuwerfen werde.

Hier kommen meine 11 Fragen:

  1. Wer ist Dein bester Reise-Buddy?
  2. Wohin ging Deine erste Flugreise?
  3. Bist Du schon alleine gereist, wenn ja: wohin, wenn nein: wo könntest Du Dir vorstellen hinzureisen?
  4. Welche Literatur liest Du auf Reisen am liebsten?
  5. Bist Du schon einmal wegen eines Buches/Autors/Films in ein Land gereist und wohin?
  6. Wie bereitest Du Dich auf eine Reise/Tour vor?
  7. Hast Du schon mal eine Begegnung mit einem gefährlichen Tier gehabt?
  8. Was war Dein lustigstes Fremdsprachenerlebnis?
  9. Gibt es eine Stadt, die Dir besonders gut gefallen hat und warum?
  10. Hast Du ein Land/eine Gegend bereist, in der Du Dir wünschen würdest zu leben und warum?
  11. Gibt es eine Traumreise/-tour in Deinem Leben oder hast Du sie gar schon gemacht?
Unterwegs auf der meiner Traumreise - Death Valley, California
Unterwegs auf meiner Traumreise – Death Valley, California

Ich weiß, dass ich das Stöckchen jetzt natürlich jemandem zuwerfen müsste, stelle aber fest, dass ich in der Blogosphäre der Reise/Tourenblogs gar nicht so verwurzelt bin. Ich mach es also so: wer immer meine wohl überlegten und mit echtem Interesse ausgewählten Fragen beantworten will, der schnappe sich das Hölzchen und mache ein Stöckchen daraus!

Und natürlich freue ich mich darüber, wenn ich dann auch davon erfahre, entweder z.B. als Kommentar hier oder auf Twitter unter @claudiaplaudert.

Paul Klee ‚Mythos Fliegen‘ – eine Ausstellung mit Mehrwert!

Das kann mir schon mal passieren: den Samstag Vormittag im Museum verbringen, den Nachmittag im Fußballstadion – und beides mit Vergnügen!

Paul Klee - Mythos Fliegen
Paul Klee – Mythos Fliegen

Im Augsburger H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast findet noch bis zum 23. Februar 2014 eine interessante Paul Klee-Ausstellung statt, die ich nun endlich einmal besucht habe. Abgesehen davon, dass ich bereits viele Bilder/Zeichnungen von Klee gesehen, die ein oder andere Ausstellung besucht habe, er mich als Künstler fasziniert und ich von der Vielfältigkeit seiner Werke beeindruckt bin, habe ich mich mit seiner Biografie eher weniger auseinandergesetzt. So muss ich gestehen, dass es mir nicht bekannt war, dass Paul Klee während des Ersten Weltkrieges nahezu 2 Jahre seines Militärdienstes an der Königlich Bayerischen Fliegerschule in Gersthofen bei Augsburg ableistete.

Die Ausstellung ‚Mythos Fliegen‘ richtet ihren Fokus ganz auf die in diesen Kriegstagen entstandenen, vom Leben auf dem Flugplatz und der Angst vor dem Fronteinsatz geprägten Bilder. Zu sehen sind nicht nur ca. 80 Werke aus dieser Zeit, zum größten Teil kleinformatige Zeichnungen und Bilder, sondern auch Ausschnitte aus dem regen Briefverkehr auf Postkarten, den Klee mit seiner Frau Lily und Sohn Felix führte. Mich haben besonders die begleitenden, an den Wänden in unterschiedlichen Schriftgrößen angebrachten, Textpassagen aus Klees Tagebuchaufzeichnungen angesprochen.

Leider erst hinterher – und somit quasi zu spät – habe ich entdeckt, dass es eine speziell zu dieser Ausstellung entwickelte App für iOS und Android gibt. Eine nette kleine Augmented Reality Spielerei, bei der man einige Bilder auf Smartphone oder Tablet ‚in Bewegung‘ setzen kann. Inzwischen habe ich mir die App heruntergeladen und an einer der Postkarten ausprobiert. Vielleicht nehme ich mir aber einfach nochmal die Zeit die Ausstellung ein zweites Mal App-bewaffnet zu besuchen 😉

Bei einigen der Postkarten kann man den animierten Klee auch sehen!
Bei einigen der Postkarten kann man den animierten Klee auch sehen!

Augsburg hat im Schatten von Münchens Kunstwelt nicht oft Einmaliges zu bieten, aber hier ist eine atmosphärisch stimmige Ausstellung eines großartigen Künstlers mit lokalem Bezug wirklich gut gelungen.

…und da der FC Augsburg am Nachmittag sein Heimspiel mit 3:1 gewonnen hat, wurde der mit Zeichenkunst begonnene Tag mit Ballkunst abgerundet … 🙂

Elephant Parade in Trier (Germany) and Luxembourg

Lill Mimi by artist Marco Weiten
Lill Mimi by artist Marco Weiten

Be welcome to meet the elephant Lill Mimi, designed by the Luxembourg artist Marco Weiten for the Elephant Parade 2013 in Luxembourg and Trier.

I received Lill Mimi a few days ago as a present from my mother, who ordered it for me after I visited Trier last year, when the Elephant Parade had just ended. I was lucky to had the chance to see most of the lovingly designed Elephants in a row in front of Triers famous roman ‚Porta Nigra‘ on a sunny autumn day.

There is a lot to know about the idea behind the worldwide Elephant Parades, created by father and son Marc and Mike Spits in 2006, who organized the first exhibition 2007 in their hometown Rotterdam, Netherlands. You can get all the information what it’s all about on the Elephant Parade Website.

Today I just wanted to express my sincere joy for this precious gift, that my 88yrs old mother remembered how enthusiastic I was about the exhibition and ordered a beautiful designed elephant replica for me. And even if she hadn’t read the artists description, she picked the perfect one:

„Lill Mimi passes on love of life, beauty, lightness of being, spontaneity, dreams. It is the bearer of the faith in the good, in love and joy. All we need to be happy is love. Life is beautyful and you’re the architect of your own life!“

…and here are some Elephant Parade photos from the last day of the exhibition in my hometown Trier…