Liebster Award – Digitales, Internet und wie es früher so war

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Nun ist da wieder einmal so ein Blogstöckchen bei mir gelandet. Eigentlich wollte ich mich dem inzwischen verweigern, zumal es der dritte ‚Liebster Award‘ ist. Da mir aber Alexander die Fragen zugeworfen hat, ich seine Blogbeiträge sehr schätze – auch wenn ich sie nicht immer ganz verstehe 😉 – und seine Fragen über die gängigen weit hinausgehen, mache ich mich mal an die Arbeit. Dass es inhaltlich um ‚dieses Internet‘ geht, macht die Sache besonders spannend, muss ich mir doch ernsthaft Gedanken machen.

Nur werde ich wieder einmal niemanden nominieren und das Stöckchen hiermit in meinem Fall zum Erliegen bringen.

Was Alexanders Fragen/Überlegungsanregungen betrifft, bin ich – ehrlich gesagt – hoffnungslos überfordert. Klar kann ich sie beantworten, aber großteils nicht mit Inhalten füllen.

Das könnte daran liegen, dass ich zu einer Zeit aufgewachsen bin, als ein Fernseher noch keine Farbe hatte, nur drei Programme und man zum Umschalten aufstehen musste. Im Studium waren Bücher in der Uni-Bibliothek auf Microfiche gespeichert (immerhin). Natürlich gab es schon Computer (so alt bin ich auch noch nicht 😉  ), aber es gab noch keine schicke bunte Oberfläche, die vorherrschenden Farben waren schwarz (Bildschirm) und grün (Schrift). Als Jugendliche sind wir vor dem Fernseher oder Radio mit dem Mikrofon gesessen, um unsere Lieblingslieder auf Kassetten aufzunehmen, und wehe die Mutter hat mitten ins Lieblingslied hinein zum Essen gerufen. Kurz nach meiner Lehre zur Buchhändlerin kamen die ersten Lernmaterialien begleitend zu Schulbüchern auf Floppy-Disk heraus. Ein Aufschrei des Entsetzens ob dieses unbekannten Mediums ging aus der Buchhandelsszene durchs Land – na, erinnert uns das vielleicht an momentane Entwicklungen? Bibliografiert wurde nicht nur noch mit ‚ph‘ geschrieben, sondern auch anhand von großen schweren mehrbändigen Katalogen. Das Alphabet war uns allen bekannt.

Und dann war da noch die Sache mit dem Telefon. Als Kinder war es uns generell nicht erlaubt zu telefonieren – mit wem auch, es hatte kaum jemand eines. Später im Studium erinnere ich mich an lange Telefonschnüre, die für die ganze Wohnung reichen mussten, schließlich hatte man sich in der WG eines zu teilen, zum Abrechnen gab es Einheitenzähler. Ferngespräche gab es nur nach 18 Uhr, da war es billiger. Anrufe von Reisen nach Hause waren geprägt von genauem Timing und vorherigem Münzen sammeln für das Telefonhäuschen, Kredit- oder EC-Karten gab es nämlich auch noch nicht.

Okay, ich höre jetzt auf, bevor hier noch jemand denkt, ich wäre uralt und würde aus Omas Nähkästchen plaudern. Tatsächlich bin ich ja noch gar nicht so alt, nur immer wieder überrascht wie viele technische Entwicklungen ich bereits miterlebt habe.

Ich stelle mir manchmal die Frage, wann der Zeitpunkt kommen wird, an dem ich sage: „jetzt ist es genug, ich mag mich nicht mehr mit der nächsten technischen Neuerung auseinandersetzen, ich bin raus“.

Vermutlich ist es inzwischen allen aufgefallen, dass ich noch keine Frage beantwortet habe, ja, ich drücke mich ein wenig, weil … siehe oben. Aber nun bin ich mal mutig und los geht’s.

1. Welche Blogs/Online-Medien lest ihr am liebsten und warum?

Ich lese hauptsächlich Blogs rund um das Thema Outdoor, Wandern, Reisen, Kultur und Literatur. Dann vieles von Freunden und Bekannten, weil mich interessiert, was Menschen, die ich kenne so beschäftigt. Blog lesen ist für mich eine eher persönliche Sache. Immer wieder mal gibt es Phasen, da interessiert ein Thema mich mehr, dann wird da auch mehr drüber gelesen – das sind dann meist aktuelle Themen oder Jahrestage/Gedenktage historischer Ereignisse. Tipps zu Blogbeiträgen finde ich fast ausschließlich in den sozialen Netzwerken. Hängen bleibe ich oft an Zeitungsartikeln, gerne im Guardian, NBC News oder auch der Times. Ich bin keine Zeitungsleserin, deshalb sind das eher Ausflüge. Ich würde viel mehr lesen, leider fehlt dazu die Zeit und ich lese wirklich gerne auch mal ein Buch 😉

2. Was war eure erste Berührung mit dem Web und wie habt ihr das Medium seitdem genutzt?

1998 habe ich einen Sprachkurs in San Diego gemacht und bin zum ersten Mal mit Emails in Berührung gekommen, als sich viele meiner Mitschüler aus aller Welt so miteinander verbunden haben. Auch ich habe mir damals meinen ersten Email-Account angelegt, bei Yahoo, ob der da wohl immer noch rumdümpelt? Einen eigenen Rechner hatte ich bereits ein paar Jahre, aber keinen Internet-Anschluss. Ausflüge in ebenjenes waren Internet-Cafes vorbehalten, und als ich 1999 begann beim O’Reilly-Verlag zu arbeiten, wurde ich gleich in die Vollen geworfen. Seitdem habe ich versucht den Anschluss an die Entwicklungen nicht zu verpassen, was neben einem Vollzeitjob, an dem man nicht am Rechner arbeitet, nahezu unmöglich ist. Als ich 2011 mit meinem ersten Smartphone aus einem kleinen Starbucks in der Nähe des Yosemite National Parks ein Hotel für den Abend in San Francisco gebucht habe, war ich ziemlich stolz. Wenn ich heute mein Smartphone zuhause vergesse, werde ich zappelig.

3. Habt ihr einen ungefähren Plan von den Bausteinen des Internets? Falls ja: Von welchen? Falls nein: Warum nicht?

Nein. Sorry. Fühle mich gerade irgendwie out. Das wird bei den nächsten Fragen nicht besser. Vielleicht wüsste ich ein bisschen was, aber wenn mich jemand fragen würde, wie das Internet ‚funktioniert‘, könnte ich es nicht erklären. Warum? Ich denke, es interessiert mich nicht. Das ist wie mit dem Autofahren. Ich mag Autos, ich fahre gerne, habe aber keine Ahnung wie ein Motor funktioniert. Argh, das hat nichts, aber gar nichts damit zu tun, dass ich eine Frau bin, schlagt euch das gleich aus dem Kopf! Ich bin einfach der Meinung, dass jeder in diesem Leben nur einen klitzekleinen Teil an Aufgaben erfüllen kann und zum Glück sind wir alle verschieden und es gibt für jeden von uns was zu tun.

4. Wer sind für euch die größten Helden, wer die größten Feinde des offenen Webs?

Feinde: PolitikerInnen, egal wo. Helden: alle, die ihre Stimmen erheben und dafür kämpfen, dass das Web frei und ohne Barrieren wird und bleibt.

5. Wie heißen eure digitalen Lieblingstools?

???????????????? 🙂 🙂 🙂

6. Wieviel Zeit verbringt ihr täglich am PC/Laptop/Tablet/Smartphone?

Zuviel. Weniger seit ich im Job eingespannt bin – nur arbeite ich jetzt überwiegend am PC – ich zähle hier allerdings nur die private Zeit. Sicher immer noch ca. 2 Stunden täglich unter der Woche. Vom Wochenende reden wir hier nicht, allein so ein Blogartikel verschlingt mindestens vier Stunden – was mich nicht im Geringsten stört!

7. Wo und wie kann man im Netz am besten Zeit verplempern?

Da in der Frage der Begriff ‚verplempern‘ auftaucht, zähle ich Facebook, Twitter, Instagram und das Lesen von Artikeln nicht dazu. Obwohl … Prograstinator Nummer eins: die Mahjong-App auf dem Smartphone, die hat die Sudoko-App abgelöst, eine Zeitlang war es Tetris, ihr wisst schon – die absoluten Zeitkiller.

8. Wann wart ihr das letzte Mal mehr als 24 Stunden offline?

Vom 15. – 17.8.2012

9. Auch in den wirtschaftlich-technologisch weit entwickelten Ländern gibt es eine große Digital Divide. Wie kann man die eurer Meinung nach überwinden? Und ist das überhaupt wünschenswert?

Hm. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine echte Notwendigkeit gibt, das zu ändern. In Ländern wie hier bei uns hat jeder Zugang zu ‚Digitalien‘, es ist also jedem frei gestellt, ob er teilhaben will oder nicht. Das zeichnet uns doch letztlich aus, die freie Wahl zu haben. Schwieriger finde ich, dass in unseren Schulen, Ausbildungsstätten nicht mitgehalten wird mit den technischen Entwicklungen und somit zumindest einem Teil des Nachwuchses die Möglichkeiten genommen werden. Denn nicht jedes Kind (und es werden leider immer mehr) hat in seinem Zuhause die (finanziellen) Ressourcen von Beginn an teilzuhaben an der Welt des Digitalen.

10. Euer persönlicher Kommentar zu den deutschen “Netzpolitikern” Gabriel, Gorny, Oettinger?

Was? Wie? Wer? Kein Kommentar!

11. Was brennt euch sonst noch unter den Nägeln?

Siehe oben 😉 Nein, ehrlich, ich bin von vielem begeistert, an dem ich so teilhaben darf in den letzten Jahren. Ich wünsche mir mehr Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen und weniger Ignoranz von den Seiten, die Entscheidungen treffen, also der Politik, staatlichen und kulturellen Einrichtungen, keinen Universalverdacht gegenüber allem Neuem, weniger Kontrolle aber auch weniger Missbrauch – ja, ich weiß, unmöglich, aber man kann ja mal wünschen.

stARTcamp München 2015 – #heute#kein#Hashtag

stARTcamp München 2015 042Wer schon einmal auf einem Barcamp war, weiß, zu Beginn (nach Anreise, Kaffee, Begrüßung) lauert die Vorstellungsrunde, auf der traditionell 1-3, manchmal auch mehr, Hashtags zu nennen sind. Ich stARTcamp München 2015 017mag die Vorstellungsrunde (inzwischen) ganz gerne, kann man doch, trotz der notwendigen Kürze, einen kleinen Überblick über die anwesenden Teilnehmer erhalten. Hashtags helfen da, weil sie leicht im Gedächtnis bleiben und einen guten Anknüpfungspunkt für Gespräche bilden. Heute nun, beim vierten Münchner stARTcamp, meinem dritten, ist mir nichts eingefallen, aber so gar nichts, also war mein Motto ausnahmsweise #heute#kein#Hashtag.

Ich habe mir angewöhnt nach einem stARTcamp oder anderen Events recht zeitnah darüber zu schreiben, da ist alles schön frisch und es sprudelt heraus.

Hier nun also ein schneller Rückblick von A – Z auf mein diesjähriges erstes stARTcamp, dem hoffentlich noch wenigstens eines oder gar zwei folgen werden. Termine für Linz, Dortmund, Basel und Köln stehen schon.

stARTcamp München 2015 067A – der Akku hat durchgehalten, trotz fleissigem Twittern, knipsen und Fußballergebnisse checken – gut funktionierendes schnelles WLAN macht Freude

B – Barcamps machen Spaß, stARTcamps ganz besonderen!

C – Charakteristik, hab ich heute gelernt, findet sich auch bei Mikrofonen wieder – z.B. als Kugel- oder als Richtcharakteristik.

stARTcamp München 2015 038D – dreihundertdreiunddreißig Follower waren es mal kurzzeitig, das muss gefeiert werden!

E – ein Event, ein Event, endlich mal wieder. Schön war es und interessant. Ich bekenne mich hiermit auch offiziell als Eventtwittererin, so übers Jahr mag ich lieber nur lesen …

stARTcamp München 2015 064stARTcamp München 2015 025

F – Feedback, darf ja nicht fehlen. Wie meistens fehlte es an Zeit, der Ruf nach mehr, nach zwei Tagen tagen ertönte (erneut). Genau an diese Stelle gehört das dicke Dankeschön an die Kulturkonsorten, die Sponsoren, das Literaturhaus, das musikalische Entree und die Teilnehmer, die so eine Veranstaltung mit Leben füllen. DANKE! (Ich weiß, ich bin bei F).

stARTcamp München 2015 053G – Gummibärchen und Speckmäuse, das geht doch nicht. Und dann auch noch nachfüllen, wenn endlich ein Teller leer ist. Puh.

H – Hashtags, ich glaube wir waren mit #scmuc15 ziemlich trendy in Deutschland!

stARTcamp München 2015 052I – Instagram. Heute praktisch nicht genutzt, aber darüber geredet, besonders spannend in der Session über die Gedenkstätte Dachau. Sehr informativ. Stoff zum Nachdenken.

J – jedes stARTcamp eine Bereicherung

stARTcamp München 2015 055K – Klingel, die Katrin von den Kulturkonsorten als Kommunikationskiller in den Sessions einsetzte 😉 …wenn sie nicht gerade fotografierte.

stARTcamp München 2015 014L – Literaturhaus, was sonst?

M – Mittagessen gab es auch, war wohl lecker, hat leider nicht ganz für alle gereicht. Ein Kritikpunkt? Nicht wirklich.

N – neu, neu, neu – neue Gesichter, neue Bekanntschaften, neue Vernetzungen! Gut!

stARTcamp München 2015 068O – Orange war mein Bändel, es gab auch gelb, am beliebtesten war blau. Es irgendwie nicht richtig geschafft mit anderen orangefarbenen (unbekannten) Bändelträgern ins Gespräch zu kommen, dafür angeregt mit blau und gelb geredet. Ich würde sagen das zählt und die Idee war gut zum Anknüpfen, wenn das mit den Hashtags schon nicht geklappt hat.

P – Pretty in Petrol. stARTcamp München

Q – ein Quickpost sollte das werden, nun wird es doch länger.

stARTcamp München 2015 035R – Räume gab es deren fünf und die Kulturkonsorten haben es sich nicht nehmen lassen ARTgerechte Namen zu kreieren. Ein sehr liebevolles Detail in Anlehnung an die winterliche #eisfrei Zeit.

stARTcamp München 2015 056 stARTcamp München 2015 048 stARTcamp München 2015 041stARTcamp München 2015 031S – Sessions gab es richtig viele und wie bezeichnend angemerkt wurde, beim Besuch von fünf Sessions haben wir 80% verpasst. Das ist eben Barcamp-Kultur – Mut zur Lücke, Mitnehmen was geht.

T – Tage wie dieser lohnen das frühe Aufstehen!

U – Unendlich froh bin ich darüber, dass ich mich 2013 aufgerafft habe mein erstes stARTcamp in München zu besuchen. Viele weitere folgten und ebenso andere Barcamps. Das Besondere? Keiner bleibt lange alleine, man wird schnell in Gespräche verwickelt und auch wenn sich einige inzwischen recht gut kennen, man sich freut Bekannte wiederzusehen, neue Gesichter sind toll, machen das Event erst zu dem was es sein soll und werden schnell integriert. Eine wunderbar offene Atmosphäre herrscht und ja, die Zeit zwischen den Sessions, die ist meist zu knapp – die sollte man (auch) zum Vernetzen nutzen, für die Zeit zwischen den stARTcamps 😉

stARTcamp München 2015 012V – Vorfreude – jaaaa, ich weiß, anderes Thema, aber die Kunsthalle liegt nunmal auf dem Weg zum Literaturhaus. Vor allem, da ich die Vorstellungsrunde ja oben bereits erwähnt habe.

W – Wien war dreimal vertreten, cool.

X – Xavier war wohl keiner dabei. X ist aber auch schwer, müsst ihr zugeben.

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Y – ist auch nicht viel besser, lass ich jetzt! Poste ich eben noch ein paar Fotos rein!

stARTcamp München 2015 027Z – Zu Fuß zum Zug mit Christian war Prime-Time-Plauderzeit! So wie die Zeit zwischen den Sessions wichtige Vernetzungs-Kennenlernzeit ist.

 

…und das soll es erstmal gewesen sein. Ich habe es mir zum persönlichen Ausklang auf dem Sofa gemütlich gemacht, bevor ich mich ans alphabetische Sammelsurium gesetzt habe.

Bis zum nächsten Aufeinandertreffen, im Netz oder live und in Farbe! Prost!

stARTcamp München 2015 070

Der Nachteil des schnellen Bloggens: man kann (noch) keine Links zu anderen Beiträgen einbauen. Dafür sammeln die Kulturkonsorten fleissig Beiträge und man kann dort alles geballt nachlesen!

 

There is toilet paper … unterwegs in den USA

Restroom mit Aussicht - irgendwo in den Big Horn Mountains, Wyoming
Restroom mit Aussicht – irgendwo in den Big Horn Mountains, Wyoming

Der Titel ist angelehnt an ein  älteres Buch aus der Reihe der Traveler’s Tales ‚There’s No Toilet Paper . . . on the Road Less Traveled‘.

Wer viel in Deutschland, egal mit welchem Verkehrsmittel oder auch ohne, unterwegs ist, wird sicher schon (mindestens) einmal mit der oft verzweifelten Suche nach einem einigermaßen benutzbaren ’stillen Örtchen‘ konfrontiert worden sein. Viele Jahre im Außendienst haben mich zwar gelehrt rechtzeitig Parkplätze anzufahren (vor Staus ein absolutes Muss), abgestumpft gegen den Ekel hat es mich nie. Das Reinigen von Toilettenanlagen ist nicht der Deutschen liebste Beschäftigung, dafür braucht man andere, die aber wiederum will man hier gar nicht haben … aber stop, das ist wohl ein anderes Thema.

Auf meinen ersten USA-Reisen hatten wir uns angewöhnt gleich beim

Einfach aber zweckmäßig
Einfach aber zweckmäßig

ersten Einkauf auch Toilettenpapier mitzunehmen, denn weiß man doch, auf den meisten europäischen Campingplätzen gibt es keines, warum sollte es hier also anders sein.

Tatsächlich stellte sich heraus, dass das Reisen in den USA in Bezug auf die ‚Facilities‘, ‚Restrooms‘ oder wie auch immer man es nennen will, wesentlich besser ist als bei uns. Manchmal geht das sogar ziemlich ins Absurde. So stolperten wir bei der Anmeldestelle für eine Backcountry-Tour über eine Box, aus der man sich ‚Einmal‘-Toiletten-Beutel mitnehmen sollte. Wohlgemerkt, wir sprechen hier über eine Wanderung in einsame, menschenleere Wilderness.

Facilities USAWenn man mal von Städten absieht – da ist die Situation ein wenig anders, aber immer noch entspannter als bei uns – finden sich in den USA an eher unvermuteten Stellen Toilettenhäuschen. Das mag dann

Nicht so schick, aber mit 'toilet paper'
Nicht so schick, aber mit ‚toilet paper‘

oft nur, der Lage geschuldet, mangels Wasseranschluss, ein Plumpsklo sein, sauber sind sie meistens, und Klopapier findet sich immer. Ich habe mich mal in einem sehr abgelegenen State Park mit einem Ranger darüber unterhalten, der mir erklärte, dass die Sauberhaltung und Bestückung der Facilities auch zu seinen Aufgaben gehört.

In State oder National Parks, auf Campingplätzen oder Rastplätzen wird das Toilettenhäuschen als Infotainment-Center genutzt. Wichtige Meldungen zu Verhalten und Umwelt findet man im Zweifelsfall dort – das ein oder andere Wildlife auch :-).

Facilities USA Facilities USA

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Über moralische Hinweise stolpert man eher in Städten. Als ich das erste Mal auf das ‚Employees must wash hands …‘-Schild in einem Restaurant gestoßen bin, war ich irritiert – scheint mir das doch selbstverständlich zu sein und Angestellte, die zu faul sind sich die Hände zu waschen, würden es auch mit Schild nicht tun. Damals hatte ich noch keinen rechten Einblick in die amerikanische Denk- und Handlungsweise 😉

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Die eher raren Rastplätze auf den Interstates (nicht zu verwechseln mit den Food-Gas-Lodge-Exits, die unseren Autohöfen ähneln und bei denen man die Interstate verlassen muss) bieten nicht nur sehr saubere Toilettenanlagen und Getränkeautomaten, sondern hier findet man auch kostenloses Kartenmaterial vom jeweiligen Bundesstaat, die unvermeidlichen Couponhefte oder Prospekte zu Hotels, Campingplätzen, Restaurants usw. der näheren Umgebung.

Alles in allem habe ich beim Reisen durch die USA die Erfahrung gemacht, dass ich mir um die Suche nach Restrooms keine Sorgen machen muss, sie finden sich nahezu überall, auch dort, wo man sie nicht erwarten würde.

…ach ja, und ich kann mich nicht erinnern jemals für die Benutzung Geld habe zahlen zu müssen, auch nicht für die Deluxe-Variante!

Facilities USA

…über wandern, reisen, lesen, schauen, reden…